Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

De Munniks Spritztour in der 215-PS- Oldtimer-Ikone hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit seiner Aktion Wünschewagen ermöglicht. Seit November 2017 ist das auf den Transport von Schwerstkranken zugeschnittene Gefährt in Ludwigsburg stationiert. Aus Spenden finanziert und von Ehrenamtlichen mitgetragen, bringt der Wünschewagen Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu einem Ziel ihrer Wahl.

 

Mit dem Wunsch von der Fahrt im Kultauto, von dem nur 1400 Modelle gebaut wurden, hatte sich Frank de Munniks Lebensgefährtin Claudia Brucker an den ASB gewandt. Der Werbefachmann liebt charaktervolle Wagen, kutschierte als Taxifahrer in Amsterdam jedes denkbare Modell, besaß auch selbst schon Oldtimer. „Das es tatsächlich geklappt hat, ist der Wahnsinn“, freut sich die Gerichtsangestellte, die sich seit de Munniks Diagnose auf einer Achterbahn der Gefühle befindet. Die verbleibende Zeit mit ihrem Liebsten möchte sie mit so vielen Lichtblicken wie möglich füllen.

Das Wünschewagen-Team kontaktierte Mercedes-Benz Classic. Im Classic Center werden historische Modelle repariert und ausgestellt, 49 Beschäftigte arbeiten dort, manche sind auf bestimmte Mercedes-Epochen spezialisiert. Das Unternehmen zeigte sich offen für das Anliegen. Eine vergleichbare Anfrage sei zwar noch nie bei ihm gelandet, sagt Pressesprecher und Koordinator Frank Mühling. Man habe den Wunsch aber gerne wahr gemacht. Ohnehin sind der schicke Flitzer und andere Modelle demnächst bei der Oldtimer-Rallye Mille Miglia in Italien am Start und müssen vorher probegefahren werden.

Oft können die Wünschewagen-Gäste nur noch liegend transportiert werden

Während de Munnik und Dendler pittoreske Strecken im Rems-Murr-Kreis entlangknattern, warten Jana Günther und Konstantin Walter von der Aktion Wünschewagen in der Classic-Center-Lounge auf ihren Fahrgast, den sie in Kornwestheim abgeholt haben und dort wieder abliefern. Die 28-Jährige, die in einer Personalabteilung arbeitet, ist als ehrenamtliche Begleiterin dabei, der 23-jährige Sanitäter, der jetzt die Notfallsanitäter-Ausbildung draufsattelt, als Fahrer mit professionellem Background.

Jana Günther weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, einen nahestehenden Menschen in seiner letzten Lebensphase zu begleiten. „Damals hätte ich mir gewünscht, dass es eine Einrichtung wie den Wünschewagen gibt“, denkt sie zurück. Mancher aus ihrem Freundeskreis wundere sich dennoch über ihr Engagement. „Wenn ich davon erzähle, werde ich oft gefragt: Wie kannst du das nur machen? Über den Tod will ich nicht nachdenken.“

Mit dem Wunsch von der Fahrt im Kultauto, von dem nur 1400 Modelle gebaut wurden, hatte sich Frank de Munniks Lebensgefährtin Claudia Brucker an den ASB gewandt. Der Werbefachmann liebt charaktervolle Wagen, kutschierte als Taxifahrer in Amsterdam jedes denkbare Modell, besaß auch selbst schon Oldtimer. „Das es tatsächlich geklappt hat, ist der Wahnsinn“, freut sich die Gerichtsangestellte, die sich seit de Munniks Diagnose auf einer Achterbahn der Gefühle befindet. Die verbleibende Zeit mit ihrem Liebsten möchte sie mit so vielen Lichtblicken wie möglich füllen.

Das Wünschewagen-Team kontaktierte Mercedes-Benz Classic. Im Classic Center werden historische Modelle repariert und ausgestellt, 49 Beschäftigte arbeiten dort, manche sind auf bestimmte Mercedes-Epochen spezialisiert. Das Unternehmen zeigte sich offen für das Anliegen. Eine vergleichbare Anfrage sei zwar noch nie bei ihm gelandet, sagt Pressesprecher und Koordinator Frank Mühling. Man habe den Wunsch aber gerne wahr gemacht. Ohnehin sind der schicke Flitzer und andere Modelle demnächst bei der Oldtimer-Rallye Mille Miglia in Italien am Start und müssen vorher probegefahren werden.

Oft können die Wünschewagen-Gäste nur noch liegend transportiert werden

Während de Munnik und Dendler pittoreske Strecken im Rems-Murr-Kreis entlangknattern, warten Jana Günther und Konstantin Walter von der Aktion Wünschewagen in der Classic-Center-Lounge auf ihren Fahrgast, den sie in Kornwestheim abgeholt haben und dort wieder abliefern. Die 28-Jährige, die in einer Personalabteilung arbeitet, ist als ehrenamtliche Begleiterin dabei, der 23-jährige Sanitäter, der jetzt die Notfallsanitäter-Ausbildung draufsattelt, als Fahrer mit professionellem Background.

Jana Günther weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, einen nahestehenden Menschen in seiner letzten Lebensphase zu begleiten. „Damals hätte ich mir gewünscht, dass es eine Einrichtung wie den Wünschewagen gibt“, denkt sie zurück. Mancher aus ihrem Freundeskreis wundere sich dennoch über ihr Engagement. „Wenn ich davon erzähle, werde ich oft gefragt: Wie kannst du das nur machen? Über den Tod will ich nicht nachdenken.“

Mit den Stimmungslagen bei den Wünschewagen-Fahrten muss man umzugehen lernen. Oft können die Gäste nur noch liegend transportiert werden, die Grundatmosphäre ist zuweilen melancholisch bis depressiv. „Über ihren Zustand reden möchten fast alle. Aber in so einer Offenheit wie bei unserem heutigen Gast ist das selten“, merkt Konstantin Walter an.

Auch das Motordröhnen des Flügeltürers ist Kult

Beschwingt, ja geradezu euphorisch kommt Frank de Munnik eine Stunde später von der Fahrt mit Ralph Dendler zurück. „Wie soll man das beschreiben – fantastisch!“, ruft er. Das Motordröhnen beim Beschleunigen hat er sogar mit dem Handy aufgenommen und gleich an seine Freunde verschickt. „Das ist es doch, was ein Mann hören will“, scherzt er ausgelassen.

„Ich bin doch noch da. Soll ich etwa meinen Humor verlieren?“, fragt Frank de Munnik

Seiner Krankheit begegnet Frank de Munnik mit Haltung. Den lebenszugewandten Blick will er sich bewahren; mit Vorliebe garniert er ihn mit einer Portion Ironie. „Ich bin doch noch da, soll ich etwa meinen Humor verlieren?“, fragt er. „Ich kann mich auch aufs Bett legen und weinen, aber das ändert ja nichts.“

In Anbetracht dessen, dass er nur noch in Monaten rechne, wolle er die Zeit lieber mit seiner Familie und Freunden nutzen. „Ich habe 60 herrliche Jahre gelebt. Und jetzt muss ich es akzeptieren, wie es ist.“ Beim Gang aus der Classic-Center-Ausstellungshalle mit den Mercedes-Prunkstücken blitzt noch einmal de Munniks Schalk auf: „Also – ich würde jeden Wagen hier mitnehmen.“