In der Daimlerstadt Schorndorf gibt es ein Treffen speziell für Entwickler. Der Initiator ist der Firmengründer Klaus-Peter Beer.

Schorndorf - Dass Klaus-Peter Beer mit Ideen und Entwicklungen aufwarten kann, hat der 70-jährige Schorndorfer schon mehrfach bewiesen. Nach seinem Eintritt in den dritten Lebensabschnitt ist der frühere Technik- und Sportlehrer mit seiner Entwicklung „Hand+Fuß“ geradezu durchgestartet. Mit seinem Strumpfanzieher, einer selbst entwickelten und hergestellten Konstruktion aus Metall und Holz, hat er schon etliche Preise ergattert und es bis in die Fernsehsendung „In der Höhle des Löwen“ geschafft. Nun will Beer dieses Wissen weitergeben. „Ich schmore nicht gerne im eigenen Saft“, sagt er.

 

Eingeladen sind Fachleute und Entwickler

Auf den Abend des 27. März lädt Beer deswegen in seine neuen Räume im früheren Karl-Hoffmann-Verlag in der Schorndorfer Baumwasen-straße zu einer „Ideenmanufaktur“ ein. Kommen können beim ersten Treffen nur Gäste, die von Beer oder von der Stadt Schorndorf geladen sind, bei deren Wirtschaftsförderung die Initiative positiven Widerhall fand. Zwei Merkmale müssen die Eingeladenen erfüllen: Entweder sie sind Spezialisten eines bestimmten Handwerks oder einer bestimmten Technik, oder sie wollen, ähnlich wie Beer, eine Eigenentwicklung zum Ausgangspunkt einer Firmengründung machen.

Beer rechnet mit 30 bis 40 Teilnehmern, die sich vor allem untereinander austauschen sollen. Es wird zudem einen Vortrag eines Patentanwalts über Schutzrechte geben, zudem stellt der Erfinder im Rahmen eines Unternehmereinblicks den Weg vor, wie er sich als Pensionär zum Firmenchef entwickelt hat – und wie er dabei mit einem Produkt auf dem Markt landen konnte, das in Zeiten, in denen es immer mehr Pflegebedürftige gibt, auf gute Resonanz stößt.

Beer hatte, wie schon berichtet, bei einem Klinikaufenthalt die Erfahrung gemacht, dass Strumpfanzieher in Krankenhäusern kaum zu gebrauchen sind. Der frühere Lehrer verlegte sich auf das Tüfteln und ersann eine Anziehhilfe, die auch Pflegebedürftige ohne große Mühe benutzen können. Die Rückmeldungen gäben ihm recht, sagt Beer. Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen hätten seinem Produkt von Anfang an gute Noten gegeben.

„Erfahrungen sind unbezahlbar“

Da Beer im Laufe der Entwicklung viel Unterstützung erhalten hat, will er nun eine Art Netzwerk knüpfen, welches Gründern weiterhilft. „Die Erfahrungen, die schon gemacht wurden, sind einfach unbezahlbar“, sagt Beer. Ein Rhythmus für die regelmäßigen Treffen müsse noch gefunden werden. Es gelte, möglichst viele ältere Fachleute hinzuzuholen, die bereit seien, ihre Kenntnisse zu teilen. „Neun von zwölf Leuten, die ich gefragt habe, haben zugesagt“, so Beer. Bisher finde das Treffen ohne öffentliche Förderung statt – die aber auf Dauer wünschenswert sei.