Stichwort: Seiches
Wenn man in der Badewanne schaukelt, schwappt das Wasser. Ähnlich verhält es sich in Seen: Bläst zum Beispiel der Wind stark von einer Seite, schwappt der See rhythmisch hin und her. Dabei können sich auch stehende Wellen bilden. Im Meer können zudem Erdbeben und Tsunamis solche Seiches auslösen.

 

Das Wasserwunder
Am 23. Februar 1549 hob und senkte sich der Wasserspiegel des Bodensees in Konstanz, wo der Rhein vom Obersee in den Untersee fließt. Etwa eine Elle, also 60 Zentimeter, waren diese Schwankungen hoch, in deren Takt auch der Rhein seine Fließrichtung umkehrte – für die Menschen ein Wunder.

Die Ursachen
Heute wird das Wasserwunder als besonders hohe Seiches gedeutet. Damals müssen durch besondere, nicht mehr zu rekonstruierende Bedingungen recht schnelle Eigenschwingungen mit einer Periode von etwa 15 Minuten im Obersee aufgetreten sein. Und die wurden offenbar noch lokal verstärkt. (Klaus Zintz)