Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Auch eine vermeintlich gute Nachricht könnte sich als wenig tragfähig erweisen. „Unseres Erachtens beruhen die Argumente der Staatsanwaltschaft – und damit auch die Vorwürfe selbst – schlicht auf einem Irrtum“, so ein Windreich-Sprecher. Balz’ Anwältin war beim Studium der Ermittlungsakten darauf gestoßen: Die Staatsanwälte hätten bei der Übertragung eines Aktienpakets im Wert von 30 Millionen Euro an eine Tochtergesellschaft einfach zwei Firmen verwechselt; es sei nicht, wie unterstellt, um wertlose, sondern um durchaus werthaltige Anteile gegangen. Letztlich sei also die Anschuldigung, dass Darstellungen in der Bilanz falsch seien, auf dem falschen Fundament gebaut, befand die Anwältin.

 

Gibt es also Entwarnung? Davon will die Staatsanwaltschaft nichts wissen. Die Frage, von welcher Firma Aktien übertragen worden seien, sei „ein Nebenkriegsschauplatz“, sagt die Behördensprecherin. Im Fokus der Ermittler stehe vielmehr die Tochtergesellschaft, die den Kaufpreis nie hätte zahlen können; deswegen hätte er auch nicht ungeschmälert in der Bilanz erscheinen dürfen. Gleichwohl bleibt Windreich optimistisch, dass es gelingen werde, „die Vorwürfe sämtlich und vollständig auszuräumen”. Man habe ein großes Interesse an der Aufklärung und kooperiere umfassend mit den Behörden, sagte ein Sprecher. Doch das Verfahren kann dauern: Man brauche bis zum Juni, um die 1200 Aktenordner und die digitalen Daten zumindest grob zu sichten, signalisierten die Fahnder. Erst dann könne man über das weitere Vorgehen reden. Zur Frage, ob auch ein Antrag auf Haftbefehl geprüft worden sei, gab es von der Justizsprecherin „keinen Kommentar”. Immerhin verfügt Balz über zwei Flugzeuge, mit denen einst auch Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus dienstlich unterwegs war, und Wohnsitze im Ausland. Dessen Nachfolger Winfried Kretschmann stellte dieser Tage übrigens klar, er habe die Maschinen nie genutzt.

Ärger für Bank wegen Windreich-Anleihe

Ärger droht derweil auch einem der Geldgeber von Windreich: der Schweizer Privatbank Sarasin. Auf Empfehlung der Bank hatten Anleger zum Teil hohe Beträge in Anleihen der Wolfschlugener investiert, deren Kurs inzwischen steil abgestürzt ist. Nun beklagen sie, nicht darüber informiert worden zu sein, dass die Bank Windreich selbst 70 Millionen Euro als Darlehen gegeben habe, und prüfen Schadenersatzansprüche. Einen Sarasin-Manager hatte Balz Ende 2010 als Finanzvorstand geholt, aber 2012 wieder geschasst.

Im Interview wurde Sabine Christiansen übrigens gefragt, ob sie um ihren guten Ruf fürchte, wenn Balz scheitere. „Warum?“, antwortete sie: „Scheitern kann ein Unternehmer immer, aber hier glaube ich nicht daran.“ So sieht es der Windreich-Chef auch selbst: „Das Spiel ist noch nicht zu Ende“, sagte er voraus: „Die Tüchtigen werden gewinnen – und die Ehrlichen.“

Irrt der Staatsanwalt?

Auch eine vermeintlich gute Nachricht könnte sich als wenig tragfähig erweisen. „Unseres Erachtens beruhen die Argumente der Staatsanwaltschaft – und damit auch die Vorwürfe selbst – schlicht auf einem Irrtum“, so ein Windreich-Sprecher. Balz’ Anwältin war beim Studium der Ermittlungsakten darauf gestoßen: Die Staatsanwälte hätten bei der Übertragung eines Aktienpakets im Wert von 30 Millionen Euro an eine Tochtergesellschaft einfach zwei Firmen verwechselt; es sei nicht, wie unterstellt, um wertlose, sondern um durchaus werthaltige Anteile gegangen. Letztlich sei also die Anschuldigung, dass Darstellungen in der Bilanz falsch seien, auf dem falschen Fundament gebaut, befand die Anwältin.

Gibt es also Entwarnung? Davon will die Staatsanwaltschaft nichts wissen. Die Frage, von welcher Firma Aktien übertragen worden seien, sei „ein Nebenkriegsschauplatz“, sagt die Behördensprecherin. Im Fokus der Ermittler stehe vielmehr die Tochtergesellschaft, die den Kaufpreis nie hätte zahlen können; deswegen hätte er auch nicht ungeschmälert in der Bilanz erscheinen dürfen. Gleichwohl bleibt Windreich optimistisch, dass es gelingen werde, „die Vorwürfe sämtlich und vollständig auszuräumen”. Man habe ein großes Interesse an der Aufklärung und kooperiere umfassend mit den Behörden, sagte ein Sprecher. Doch das Verfahren kann dauern: Man brauche bis zum Juni, um die 1200 Aktenordner und die digitalen Daten zumindest grob zu sichten, signalisierten die Fahnder. Erst dann könne man über das weitere Vorgehen reden. Zur Frage, ob auch ein Antrag auf Haftbefehl geprüft worden sei, gab es von der Justizsprecherin „keinen Kommentar”. Immerhin verfügt Balz über zwei Flugzeuge, mit denen einst auch Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus dienstlich unterwegs war, und Wohnsitze im Ausland. Dessen Nachfolger Winfried Kretschmann stellte dieser Tage übrigens klar, er habe die Maschinen nie genutzt.

Ärger für Bank wegen Windreich-Anleihe

Ärger droht derweil auch einem der Geldgeber von Windreich: der Schweizer Privatbank Sarasin. Auf Empfehlung der Bank hatten Anleger zum Teil hohe Beträge in Anleihen der Wolfschlugener investiert, deren Kurs inzwischen steil abgestürzt ist. Nun beklagen sie, nicht darüber informiert worden zu sein, dass die Bank Windreich selbst 70 Millionen Euro als Darlehen gegeben habe, und prüfen Schadenersatzansprüche. Einen Sarasin-Manager hatte Balz Ende 2010 als Finanzvorstand geholt, aber 2012 wieder geschasst.

Im Interview wurde Sabine Christiansen übrigens gefragt, ob sie um ihren guten Ruf fürchte, wenn Balz scheitere. „Warum?“, antwortete sie: „Scheitern kann ein Unternehmer immer, aber hier glaube ich nicht daran.“ So sieht es der Windreich-Chef auch selbst: „Das Spiel ist noch nicht zu Ende“, sagte er voraus: „Die Tüchtigen werden gewinnen – und die Ehrlichen.“