Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart haben am Sonntag das erste Play-off-Finale in Dresden knapp mit 2:3 Sätzen verloren. Am nächsten Samstag empfängt Stuttgart den amtierenden Meister in der bereits ausverkauften Scharrena.

Dresden - Titelverteidigung oder Double? Unter diesem Motto steht das Play-off-Finale der Volleyballerinnen, das am Sonntag mit der Partie des Vorjahresmeisters Dresdner SC gegen den amtierenden Pokalsieger Allianz MTV Stuttgart gestartet worden ist. Nach dem ersten von maximal fünf Spielen liegt der Vorteil beim Meister, der den Auftakt nach 123 Minuten am Ende knapp mit 3:2 (23:25, 25:16, 23:25, 25:22, 15:7) gewann. „Natürlich sind wir jetzt komplett niedergeschlagen“, sagte Stuttgarts Trainer Guillermo Naranjo Hernandez, nachdem seine Mannschaft nach drei Sätzen noch geführt und am Sieg geschnuppert hatte.

 

„Die Hauptrunde spielt keine Rolle“, hatte Stuttgarts spanischer Trainer vor dem Spiel gesagt. Gut so, denn während der regulären Saison hatte Allianz beide Spiele verloren. Und nun? Gewann Allianz MTV Stuttgart den ersten Satz. Nachdem die Gäste schnell 5:2 in Führung gegangen waren, wogte das Spiel hin und her, doch gleich mit dem ersten Satzball machte Renata Sandor den Deckel drauf, der Favorit lag zurück. Aber er war noch lange nicht geschlagen, der zweite Satz war eine recht klare Angelegenheit – 25:16 für Dresden. Doch im dritten führte Allianz MTV schon 10:7, ehe man wieder 10:11 zurücklag. „Wir sind zu naiv“, ärgerte sich Trainer Hernandez in einer Auszeit. Was auch nicht verwunderte, schließlich steht sein Team erstmals in einem Meisterschaftsfinale, während Dresden dort Stammgast ist. Fünfmal nacheinander stand der SC zuletzt im Endspiel, gewann davon allerdings nur im Vorjahr den Titel. Dresden führte im dritten Satz 22:19, doch Stuttgart gab nicht auf, ging – nicht zuletzt dank Jelena Wlks Aufschlägen – 24:23 in Führung. Das Team behielt vor 300 Zuschauern in der ausverkauften Margon-Arena die Nerven, der erste Satzball saß wieder.

„Im ersten und dritten Satz haben wir in Angriff und Annahme ein paar falsche Entscheidungen getroffen“, sagte Dresdens Trainer Alexander Waibl, der einst auch schon Stuttgart betreut hatte. Auch im vierten Satz führte Stuttgart 13:10, doch beim 24:20 hatte Dresden gleich vier Satzbälle – und konnte den dritten verwandeln. Es stand zwei beide, der Tiebreak musste entscheiden. Und der war eine klasklare Angelegenheit, nicht zuletzt auch dank Kristina Mikhailenko, die auf fast 30 Punkte kam. „Sie war einfach nicht zu stoppen“, gab Hernandez zu, „in keiner Beziehung.“

Der erste von maximal fünf Akten ist damit beendet, die Serie natürlich noch nicht. Nächsten Samstag (19.30 Uhr) empfängt Allianz MTV Dresden in der bereits ausverkauften Scharrena. „Wir müssen jetzt ruhig und cool bleiben“, sagt Hernandez. Doch wer den heißblütigen Trainer kennt, weiß, dass seinen Spielerinnen nochmals ein harte Woche bevorsteht.

Der Dresdner SC führt zwar 1:0, doch der Trainer Waibl sagt: „Die Serie geht noch ein bisschen.“ Wie lange? Darauf wollte er sich nicht festlegen. Nur so viel: „Man hat gesehen, dass Stuttgart sehr gefährlich ist. Aber letztendlich würde es ja reichen, alle Heimspiele zu gewinnen.“ Für Stuttgart geht es nun darum, zumindest einmal den ersten Heimauftritt für sich zu entscheiden, um sich damit zumindest alle Chancen auf das Double zu erhalten. Dabei drückt übrigens auch der Schwabe Kevin Kuranyi die Daumen. Der Fußballprofi von Dinamo Moskau sagte in einem Interview im Vorfeld: „Stuttgart wird alles geben und sich zum ersten Mal die Meisterschaft erkämpfen.“