Dass er die Figuren nicht radikal von ihrer Herkunft ablösen will, zeigt schon die Bildgestaltung und Animationstechnik. Die Gestalten sind zwar viel plastischer als in den alten Zeichentrickfilmen fürs Kino und Fernsehen, die in steter Absprache mit Schulz der Animator Bill Melendez verantwortet hatte. Aber das Mienenspiel der computergenerierten Gesichter entsteht nun nicht aus deren vermeintlicher Substanz heraus, als Resultat vermeintlich vorhandener Gesichtsmuskeln. Das Mienenspiel liegt als Abfolge von Strichen und Kringeln auf den Gesichtern, als habe man Schulz auf die Köpfe malen lassen. Dieser Kniff ist so simpel wie wirkungsvoll: in jeder Sekunde ist „Peanuts – Der Film“ mit dem alten Strip fest verbunden.

 

Lauter vertraute Motive

Auch thematisch greift der Film auf all das zurück, was die Leser kennen und lieben: Charlie Browns Drachenflugversuche, Lucys zänkische Dominanz, Snoopys Tagträumereien. Die wilden Fantasien des Beagles nahmen im Lauf der Jahrzehnte immer breiteren Raum ein in den Strips, sie waren ja auch leichter bekömmlich und kindgerechter als die hintersinnigen Gespräche und Grübeleien der Kids. Der Film gibt folglich Snoopy und dem Vogel Woodstock viel Raum zur Entfaltung und führt klassische Motive wie die schriftstellerischen Ambitionen Snoopys oder dessen Heldenspiele als Pilot im Ersten Weltkrieg clever ein. Schön auch, dass Snoopy bei den Luftkämpfen immer noch mit seiner roten Hundehütte durch den imaginierten Himmel über den Schützengräben fliegt: das gibt dem makabren Spiel mehr des erleichternd Absurden.

Selbst der Sündenfall hat Tradition

Gewiss, für kleine Kinder sind diese Bilder vielleicht trotzdem zu martialisch. Wie man ja überhaupt ein paar kleinere Einwände herbeitragen könnte. Charlie Browns lähmende, unerreichbare Liebe, das kleine rothaarige Mädchen, das in den Strips stets außerhalb der Bildrahmen bleibt, wird hier gezeigt. Aber zu diesem Sündenfall kam es eben schon zu Schulz’ Lebzeiten, im Trickfilm „It’s your first kiss, Charlie Brown“ von 1977.

Gewiss geht „Die Peanuts – Der Film“ heiterer aus, als kluge Leser die Stripwelt wahrnehmen. Aber mit einem heiteren Ende entließen schon die früheren Filme ihr Publikum. Wer so mit den Peanuts in Berührung kam, konnte nach und nach entdecken, wie viel tiefer und nachdenklicher die Strips waren. Die computeranimierten „Peanuts“ bieten neuen Generationen einen Einstieg in die Welt von Lucys Psychoberatungsbude und Linus’ Glauben an den Großen Kürbis. Kann man jemandem ein schöneres Weihnachtsgeschenk machen?

Die Peanuts – Der Film. USA 2015. Regie: Steve Martino. Animationsfilm. 89 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.

Dass er die Figuren nicht radikal von ihrer Herkunft ablösen will, zeigt schon die Bildgestaltung und Animationstechnik. Die Gestalten sind zwar viel plastischer als in den alten Zeichentrickfilmen fürs Kino und Fernsehen, die in steter Absprache mit Schulz der Animator Bill Melendez verantwortet hatte. Aber das Mienenspiel der computergenerierten Gesichter entsteht nun nicht aus deren vermeintlicher Substanz heraus, als Resultat vermeintlich vorhandener Gesichtsmuskeln. Das Mienenspiel liegt als Abfolge von Strichen und Kringeln auf den Gesichtern, als habe man Schulz auf die Köpfe malen lassen. Dieser Kniff ist so simpel wie wirkungsvoll: in jeder Sekunde ist „Peanuts – Der Film“ mit dem alten Strip fest verbunden.

Lauter vertraute Motive

Auch thematisch greift der Film auf all das zurück, was die Leser kennen und lieben: Charlie Browns Drachenflugversuche, Lucys zänkische Dominanz, Snoopys Tagträumereien. Die wilden Fantasien des Beagles nahmen im Lauf der Jahrzehnte immer breiteren Raum ein in den Strips, sie waren ja auch leichter bekömmlich und kindgerechter als die hintersinnigen Gespräche und Grübeleien der Kids. Der Film gibt folglich Snoopy und dem Vogel Woodstock viel Raum zur Entfaltung und führt klassische Motive wie die schriftstellerischen Ambitionen Snoopys oder dessen Heldenspiele als Pilot im Ersten Weltkrieg clever ein. Schön auch, dass Snoopy bei den Luftkämpfen immer noch mit seiner roten Hundehütte durch den imaginierten Himmel über den Schützengräben fliegt: das gibt dem makabren Spiel mehr des erleichternd Absurden.

Selbst der Sündenfall hat Tradition

Gewiss, für kleine Kinder sind diese Bilder vielleicht trotzdem zu martialisch. Wie man ja überhaupt ein paar kleinere Einwände herbeitragen könnte. Charlie Browns lähmende, unerreichbare Liebe, das kleine rothaarige Mädchen, das in den Strips stets außerhalb der Bildrahmen bleibt, wird hier gezeigt. Aber zu diesem Sündenfall kam es eben schon zu Schulz’ Lebzeiten, im Trickfilm „It’s your first kiss, Charlie Brown“ von 1977.

Gewiss geht „Die Peanuts – Der Film“ heiterer aus, als kluge Leser die Stripwelt wahrnehmen. Aber mit einem heiteren Ende entließen schon die früheren Filme ihr Publikum. Wer so mit den Peanuts in Berührung kam, konnte nach und nach entdecken, wie viel tiefer und nachdenklicher die Strips waren. Die computeranimierten „Peanuts“ bieten neuen Generationen einen Einstieg in die Welt von Lucys Psychoberatungsbude und Linus’ Glauben an den Großen Kürbis. Kann man jemandem ein schöneres Weihnachtsgeschenk machen?

Die Peanuts – Der Film. USA 2015. Regie: Steve Martino. Animationsfilm. 89 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.