Da die diversen Grundstücke zwischen Jäger-, Ossietzky- und Kriegsbergstraße ohnehin bis auf eines der Stadt gehören und das ganze in die Jahre gekommene Gebiet neu geordnet werden soll, schlug er dem Landtagspräsidenten vor, diesen Standort für seine Zwecke prüfen zu lassen. Das ehemalige Versatel-Hochhaus, das der Carlyle Group gehört, schlug er zudem als zweite Alternative in die Höhe gleich mit vor. Seitdem prüft das Beratungsbüro Drees und Sommer, das zuvor bereits schon die Raumsituation des Landtags analysiert hat. Weil 2011 das Zeitalter des Vollzeitparlaments beginnt, fehlen dann, wie berichtet, 85 bis 120 Räume.

"Das Ergebnis der Prüfung liegt uns noch nicht vor", heißt es bei der Pressestelle des Landtags. Auch müsse die Prüfung erst zeigen, ob und für was die Standorte überhaupt geeignet seien. Will heißen: es ist noch nichts entschieden. Und die Entscheidung dürfte auch nicht leicht werden, denn in Parlamentskreisen gibt es durchaus Bedenken und Widerstände gegen einen Wegzug oder auch nur eine Dependance weiter weg vom heutigen Standort in repräsentativer Nachbarschaft von Neuem Schloss, Oper und Kulturmeile.

Im Rathaus sieht man die Dinge abwartend, zumal an dem städtischen Areal längst private Investoren und Projektentwickler Interesse gezeigt haben. Zeitweise galt etwa die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst& Young als heißer Favorit für das Berlitz-Areal und das Versatel-Hochhaus, doch eine Stegverbindung zwischen beiden stieß bei der Stadt auf wenig Gegenliebe. Andere Interessenten wurden durch die neueste Entwicklung vor den Kopf gestoßen. "Ich bin jetzt gespannt auf die Machbarkeitsstudie", sagt OB Schuster. "Wir sind jederzeit gesprächsbereit. Ich möchte, dass die Arbeit des Landtags unter guten Bedingungen stattfinden kann."