Von Freitag an müssen Tausende Eltern die Betreuung ihrer Kinder selbst organisieren, denn die Gewerkschaften haben Erzieher deutschlandweit zu einem unbefristeten Streik auf­gerufen. In Stuttgart bleibten von den 184 städtischen Kitas die meisten geschlossen. In 15 Einrichtungen wird es einen Notdienst geben.

Stuttgart - Von Freitag an müssen Tausende Eltern die Betreuung ihrer Kinder selbst organisieren, denn wegen der Tarifauseinandersetzungen im Erziehungs- und Sozialdienst haben die Gewerkschaften deutschlandweit zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Das trifft auch die Familien in der Landeshauptstadt massiv: Von den 184 städtischen Kitas bleiben die meisten geschlossen. In 15 Einrichtungen wird es einen Notdienst mit insgesamt 306 Plätzen für Kinder von anderthalb bis sechs Jahren geben. Das haben das städtische Jugendamt und die Gewerkschaft Verdi vereinbart. Diese Vereinbarung gilt für eine Woche, danach muss neu verhandelt werden.

 

Notplätze bekommt man nur in Ausnahmefällen

Notplätze würden über die Einrichtungen nur in Ausnahmefällen zugeteilt, etwa wenn ein soziales Netz fehle, die Eltern oder betreuende Angehörige schwer erkrankt seien oder in einem befristeten Arbeitsverhältnis oder in Probezeit seien. Eltern dürften aber die Kitas nach Absprache in eigener Betreuungsregie nutzen. Wie viele Familien diese Möglichkeiten nutzen, war dem Jugendamt am Donnerstag noch nicht bekannt. Auch die städtischen Schülerhäuser werden bestreikt. Die Stadt Stuttgart bietet ihren nicht streikenden Mitarbeitern an, ihre Kinder an den Arbeitsplatz mitzubringen, sofern die Situation dies zulasse.