Im Rahmen der Sportentwicklungsplanung ermittelt ein Experte den Zustand der Sportstätten. Viele der 27 Hallen müssen dringend saniert werden.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Es steht nicht gut um die Sporthallen in Esslingen. Viele der 27 kommunalen Sportstätten sind sanierungs- und modernisierungsbedürftig. Zwar gibt es momentan nur in der Schelztorhalle akuten Handlungsbedarf. Aber schon jetzt ist klar, dass die Stadt in den kommenden 10 bis 15 Jahren viel Geld in die Hand nehmen muss, um dem Schul- und Vereinssport weiterhin akzeptable Trainingsmöglichkeiten bieten zu können.

 

Zunächst soll nun der tatsächliche Bedarf ermittelt werden. In seiner jüngsten Sitzung hat der Sportausschuss Robin Kähler beauftragt, den Hallenbedarf für Schulen und Vereine bis zum Jahr 2030 fortzuschreiben. Der Direktor des Sportzentrums der Kieler Universität ist bundesweit als Berater tätig und hat bereits für zahlreiche Städte Expertisen erarbeitet.

Ziel ist ein verständlicher Bericht

Dabei berücksichtigt Kähler auch Aspekte wie den demografischen Wandel und sich verändernde Verhaltensweisen der Menschen bei der Nutzung von Sport-, Bewegungs- und Freizeitangeboten. Am Ende seiner Untersuchung, so verspricht Kähler, werde er im Herbst 2017 dem Esslinger Gemeinderat einen „für den politischen Prozess lesbaren, verständlichen und kurzen Abschlussbericht“ geben, der den Kommunalpolitikern die aus seiner Sicht denkbaren Handlungsoptionen aufzeigen werde.

Dass es dabei nicht um die Verwirklichung der optimalen Lösungen gehen wird, ist allen Beteiligten angesichts der knappen Haushaltsmittel schon jetzt klar. In der Vorlage für den Sportausschuss hat es die Verwaltung so formuliert: Es werde im Rahmen der Sportentwicklungsplanung darauf ankommen, „aus der derzeitigen Situation der kommunalen Sportinfrastruktur das Bestmögliche zu machen“.

Fragebogen an alle Nutzer

Zunächst will sich Robin Kähler ein eigenes Bild von der Situation in Esslingen verschaffen. In seine Untersuchung schließt der Experte dabei auch die vereinseigenen Sporthallen mit ein.

In einem zweiten Schritt werden alle Nutzer der städtischen Sporthallen mithilfe eines Fragebogens zum Zustand, zur Nutzbarkeit, zu Mängeln und zum Bedarf befragt. Aus diesem Ergebnis, den eigenen Beobachtungen und bereits vorliegenden Studien, etwa zur sozialen Situation der Bevölkerung in den Stadtteilen, formuliert Robin Kähler dann seine Empfehlungen zum weiteren Vorgehen.

Eine Sonderrolle kommt dabei der Schelztorhalle zu. Bereits im März will die Verwaltung dem Sportausschuss vorlegen, welche Lösungen für die zentral in der Innenstadt liegende Halle infrage kommen.