In diesem Jahr können Gutsles- und Glühweinfreunde beim Esslinger Mittelalter- und Weihmachtsmarkt besonders lange ihren Leidenschaften frönen.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Der Kalender ist dafür verantwortlich: Weil der Heiligabend dieses Jahr auf einen Samstag fällt und der Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt traditionell bereits am Dienstag vor dem ersten Advent beginnt, haben die Freunde des vorweihnachtlichen Treibens in diesem Jahr besonders lange Zeit, um über den traditionsreichen Markt zu schlendern. 31 Tage dauert die Großveranstaltung – vom 22. November bis zum 22. Dezember. Geöffnet ist der Markt jeweils von 11 Uhr bis 20.30 Uhr. Nur am 22. Dezember endet er mit Rücksicht auf die Anwohner und die Händler bereits um 18 Uhr.

 

Aber nicht nur wegen der extremen Länge sind Michael Metzler, der Chef der Esslinger Stadtmarketing- und Tourismus Gesellschaft (EST), und Petra Pfeiffer, die Leiterin des EST-Veranstaltungsmanagements, davon überzeugt, dass auch dieses Mal wieder rund eine Millionen Besucher nach Esslingen strömen werden. „Der Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt gewinnt international immer noch an Strahlkraft dazu“, sagt Metzler. Das Interesse aus den Nachbarländern Schweiz, Frankreich und Österreich sei nach wie vor groß. Metzler: „Aber auch die Italiener sind inzwischen ganz heiß auf Esslingen.“ Zudem fänden immer mehr Gäste aus Asien den Weg in die Altstadt.

Rund 200 Stände warten auf Besucher

Auf sie und alle inländischen Besucher warten auch in diesem Jahr rund 80 Stände auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und 90 Händler auf dem Mittelaltermarkt zwischen dem Hafenmarkt und dem Rathausplatz. An den Wochenenden kommen weitere 40 Buden beim Adventsmarkt in der Ritterstraße dazu.

Ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal, das dafür sorgt, dass Esslingen seit Jahren in Umfragen zu den zehn beliebtesten vorweihnachtlichen Märkten in Deutschland zählt, ist aber das große kulturelle Angebot. Rund 70 Künstler (siehe unten stehender Bericht) wollen mit 500 Programmpunkten dafür sorgen, dass sich die Menschen in die Vergangenheit versetzt fühlen. „Es geht uns auch darum, in der Vorweihnachtszeit die Historie der Stadt Esslingen zu inszenieren und einem größeren Publikum zugänglich und erlebbar zu machen“, erklärt Metzler.

Tanzfest und Fackelumzug als Höhepunkte

Neben den Auftritten der Gaukler, Musiker und Feuerspucker und den Vorführungen zu mittelalterlicher Handwerkskunst gehören auch die Workshops dazu. Neu ist in diesem Jahr ein Jonglagekurs mit dem Gaukler Wimsal am 30. November. Die Gäste können aber auch Mittelalter-sprach-, Gewand- oder Räucherkurse belegen. Im Märchenzelt auf dem Hafenmarkt lernen Kinder den Rechenmeister Odalricus oder die Märchenerzählerin Pirolina Rabenschön kennen.

Zu den alljährlichen Höhepunkten zählen das historische Tanzfest am 16. Dezember im Alten Rathaus, die Falknerschau samt Bogenschießturnier auf der Burg am 17. und 18. Dezember, der Fackelumzug zur Sonnenwendfeier am 21. Dezember vom Mittelaltermarkt hinauf zur Burg und das mittelalterliche Konzert im Münster St. Paul. Am Samstag, 10. Dezember, ist dort um 21 Uhr die Gruppe Tornals zu hören, die viele Mittelalterfans bereits von den Auftritten auf der Straße kennen.