Haus & Grund wirft der Stadt vor, das Angebot des Vereins bei der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen zu übergehen.

Esslingen - Der Verein Haus & Grund Esslingen vertritt rund 2500 private Immobilieneigentümer in der Stadt. Nun hat dessen Vorsitzender Hermann Falch schwere Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung erhoben. In einer Pressemitteilung heißt es, dass Haus & Grund bereits im Herbst 2015 auf die Verwaltung zugegangen sei, um auszuloten, inwieweit der Verein beim Thema der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen behilflich sein kann.

 

Zwar habe es damals eine gemeinsame Besprechung gegeben. Dabei habe Haus & Grund versucht, in Erfahrung zu bringen, ob es Unterstützung bei Sprachbarrieren gebe, wer als Vermieter auftreten könne und wie die Renovierungspflichten für beide Seiten fair verteilt und geregelt werden könnten. Zum Zeitpunkt des Gesprächs habe die Verwaltung aber noch keine konkreten Vorstellungen über solche Details gehabt. Seither habe Haus & Grund nichts mehr von der Stadt gehört.

Umso verwunderter sei der Verein, dass die Stadt wiederholt – zumeist gemeinsam mit anderen Institutionen – über die Medien an private Vermieter appelliert habe, Wohnraum zur Anschlussunterbringung zur Verfügung zu stellen. Haus & Grund, so heißt es in der Mitteilung, sei „außerordentlich irritiert über das Vorgehen der Verwaltung“. Für den Verein sei es „nicht in Einklang zu bringen, dass einerseits an private Vermieter appelliert wird und andererseits ein konkretes Angebot zur Mithilfe so nachlässig behandelt“ werde.

Hermann Falch: „Kann es sich die Stadt Esslingen in der jetzigen Situation wirklich erlauben, konkrete Angebote bei der Mithilfe zur Anschlussunterbringung nicht zu ergreifen? Oder möchte sich die Stadt nur nicht auf konkrete Rahmenbedingungen festlegen?“ Der Verein müsse davon ausgehen, dass die Stadt Haus & Grund Esslingen und deren Beratungskompetenz absichtlich aus der Thematik der Anschlussunterbringung heraus halten wolle.