Barbara Antonin und Helmut Rausch gehen in Rente und hinterlassen eine große Lücke in der Esslinger Kulturverwaltung.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Eine Ära geht in diesen Tagen in der Esslinger Kulturlandschaft zu Ende. Mit Barbara Antonin und Helmut Rausch verabschieden sich jetzt die beiden letzten langjährigen Wegbegleiter des viel zu früh gestorbenen Kulturreferenten Peter Kastner in den Ruhestand. Beide, Barbara Antonin als Öffentlichkeitsarbeiterin in Sachen Kultur, und Helmut Rausch als stellvertretender Kulturamtsleiter, der nach Kastners Ausscheiden mehr als zwei Jahre kommissarisch die Esslinger Kulturverwaltung geleitet hat, stehen auf ihre ausgesprochen liebenswerte Weise für das Esslinger Kulturwunder, das die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat.

 

„Ihr Weggang ist nicht zu ersetzen“

Es handele sich um einen „Trauerfall“ sagte denn auch der amtierende Kulturamtsleiter Benedikt Stegmayer beim großen Abschiedsfest, zu dem die gesamte Esslinger Kulturszene am Donnerstag in den Jazzkeller gekommen war . Ihr Weggang sei „nicht zu ersetzen“. Nicht nur auf dienstlicher Ebene hätten beide weit über ihre eigentlichen Verpflichtungen sich für die Kulturszene engagiert. Stegmayer augenzwinkernd: „Solche Form der Selbstausbeutung schätzen wir sehr.“

Auch auf menschlicher Ebene verliere er zwei wirklich außergewöhnliche Kräfte. Rausch, der seit 1979 in der Kulturverwaltung gearbeitet hat, habe nicht nur „unglaubliche Ruhe und eine überaus positive Ausstrahlung“ in sich vereint. Er habe die Künstler der Stadt auch immer ernst genommen und sie nie arrogant behandelt.

Integrationsfigur für die Esslinger Kultur

Barbara Antonin wiederum, die Peter Kastner vor 22 Jahren ins damalige Kulturreferat geholt hatte, sei in dieser Zeit schlechthin zur „Integrationsfigur für die Kultur in dieser Stadt“ geworden. Ihr menschenfreundliches und herzliches Auftreten habe dazu beigetragen, dass die Kulturszene der Stadt zusammengewachsen sei und trotz unterschiedlicher Interessen immer wieder zusammen Großartiges leiste.

Ganz aus der Kulturarbeit wird sich Barbara Antonin nicht verabschieden: Als ehrenamtliche Helferin will sie ihr Engagement beim Dunkelrestaurant-Projekt „Aussicht“ fortsetzen. Und auch im traditionsreichen Esslinger Jazzkeller in der Webergasse will sie weiterhin mithelfen, dass dort prominente Jazzer sich bei ihren Konzerten wohl fühlen.