Ein anderes Aufregerthema ist dagegen praktisch vom Tisch. Die vom Gesundheitsausschuss erhobene Forderung, das Mindestalter für den Kauf alkoholhaltiger Getränke europaweit auf 18 Jahre festzulegen, dürfte bei der Abstimmung aller Abgeordneten keine Mehrheit finden. Die größte Fraktion der Christdemokraten will die Passage ganz gestrichen wissen, die zweitgrößte der Sozialdemokraten nur auf eine strikte Einhaltung nationaler Altersgrenzen pochen, die in Deutschland bei 16 Jahren für Bier und Wein und bei 18 Jahren für hochprozentigere Spirituosen liegen.

 

Wie überhaupt die EU eigentlich nur bei der Etikettierung wirklich etwas zu entscheiden hat. Die Parlamentsforderung etwa, Alkoholkäufer durch höhere Mindestpreise abzuschrecken, könnte auf europäischer Ebene umgesetzt werden, wenn es eine in Steuerfragen notwendige Einstimmigkeit aller EU-Regierungen gäbe, was extrem unwahrscheinlich ist. „Selbst wenn das Parlament dafür stimmt“, sagt CDU-Mann Liese, „wird es auch künftig keine europaweiten Mindestpreise geben.“