Vogelstammbaum
Bisher hatten Forscher in aller Welt gerade einmal zehn bis zwanzig Erbeigenschaften verschiedener Vögel miteinander verglichen. Nur von den Haushühnern, Truthähnen und Zebrafinken war das gesamte Erbgut analysiert, das jeweils rund 14 000 Erbeigenschaften hat. Nun haben 200 Forscher aus 20 Ländern das Erbgut von 45 weiteren Vogelarten von Krähen, Enten und Tauben bis zu Spechten, Adlern und Straußen untersucht.

 

Neoaves
Diese Untersuchung bestätigte Annahmen, nach denen zum Beispiel die Straußenvögel bereits sehr früh eigene Wege einschlugen. Danach begann bald auch eine eigenständige Entwicklung von Enten und Hühnervögeln. Den gesamten Rest der Vogelwelt ordnen die Forscher einer riesigen Gruppe namens Neoaves zu, die in mindestens sechs großen Ästen so unterschiedliche Arten wie Sperlinge, Eulen, Reiher, Kuckucke und Flamingos umfasst.

Krokodile
Neben Vögeln haben die Forscher mit dem Erbgut von Mississippi-Alligator, Leisten-Krokodil und Gangesgavial auch drei Reptilien untersucht, die zu den nächsten noch lebenden Verwandten der heutigen Vögel gehören. Diese Arten führen demnach nicht nur ein viel gemächlicheres Leben als die meist sehr lebhaften Vögel. Auch die Entwicklung ihres Erbguts ist langsamer, und damit das Tempo der Evolution bei den Krokodilen.