Die Freilassung der Guantánamo-Häftlinge ist – oberflächlich betrachtet – ein Verstoß gegen eine Regel, die sich die US-Regierung selbst gegeben hat. Bisher hieß es immer, man verhandle nicht mit Terroristen, zu denen in Washington sowohl die Taliban als auch die Haqqani-Gruppe gezählt werden. Doch offenbar wäre Bowe Bergdahl niemals freigekommen, wenn sich die US-Regierung nicht bewegt hätte.

 

Einige hartgesottene Republikaner üben Kritik an dem Deal. Einer davon ist Senator John McCain, der selbst jahrelang in nordvietnamesischer Kriegsgefangenschaft saß. Er sagt, es müsse aber wirklich sichergestellt sein, „dass diese bösartigen und gewaltbereiten Talibanextremisten nie mehr den Kampf gegen die USA aufnehmen“ könnten. Sein Parteifreund Mike Rogers sprach von einem Präzedenzfall, der Anreize für weitere Entführungen schaffen könnte. Andere beschweren sich, dass sie als Parlamentsabgeordnete nicht vorab von dem Tauschgeschäft informiert worden sind. Formal hätte das auch passieren müssen, aber offenbar war Eile geboten.

Bowe Bergdahls Eltern wollten sich am Wochenende verständlicherweise mit solchen prinzipiellen Fragen nicht beschäftigen. Sie freuten sich über die gute Nachricht, die der US-Präsident Barack Obama am Telefon überbracht hat, und erklärten: „Wir können es nicht erwarten, unseren einzigen Sohn in die Arme zu schließen.“

Stunden später wurden Jani und Bob Bergdahl selbst zu Darstellern in einer Hollywood-reifen Szene. Sie traten an der Seite Obamas in den Rosengarten des Weißen Hauses, sagten Worte des Dankes an alle, die an der Befreiung beteiligt waren, und ließen sich dann vom US-Präsidenten umarmen. Ein „Wonderful“ war zu hören, das Obama Jani Bergdahl ins Ohr flüsterte. Daneben stand ihr Ehemann Bob. Er trägt einen langen Bart, den er seit dem Tag wachsen ließ, an dem sein Sohn in Afghanistan verschleppt wurde. Bob Bergdahl treibt die Angst um, dass Bowe kein Englisch mehr versteht. Er wendet sich deshalb auf Dari an seinen Sohn. „Ich bin dein Vater, Bowe“, sagt er ins Mikrofon.

Sein Sohn soll nun im US-Lazarett Landstuhl bei Kaiserslautern medizinisch weiterversorgt und auf das Treffen mit der Familie in den USA vorbereitet werden.

Der Vater hat sicherheitshalber Dari gelernt

Die Freilassung der Guantánamo-Häftlinge ist – oberflächlich betrachtet – ein Verstoß gegen eine Regel, die sich die US-Regierung selbst gegeben hat. Bisher hieß es immer, man verhandle nicht mit Terroristen, zu denen in Washington sowohl die Taliban als auch die Haqqani-Gruppe gezählt werden. Doch offenbar wäre Bowe Bergdahl niemals freigekommen, wenn sich die US-Regierung nicht bewegt hätte.

Einige hartgesottene Republikaner üben Kritik an dem Deal. Einer davon ist Senator John McCain, der selbst jahrelang in nordvietnamesischer Kriegsgefangenschaft saß. Er sagt, es müsse aber wirklich sichergestellt sein, „dass diese bösartigen und gewaltbereiten Talibanextremisten nie mehr den Kampf gegen die USA aufnehmen“ könnten. Sein Parteifreund Mike Rogers sprach von einem Präzedenzfall, der Anreize für weitere Entführungen schaffen könnte. Andere beschweren sich, dass sie als Parlamentsabgeordnete nicht vorab von dem Tauschgeschäft informiert worden sind. Formal hätte das auch passieren müssen, aber offenbar war Eile geboten.

Bowe Bergdahls Eltern wollten sich am Wochenende verständlicherweise mit solchen prinzipiellen Fragen nicht beschäftigen. Sie freuten sich über die gute Nachricht, die der US-Präsident Barack Obama am Telefon überbracht hat, und erklärten: „Wir können es nicht erwarten, unseren einzigen Sohn in die Arme zu schließen.“

Stunden später wurden Jani und Bob Bergdahl selbst zu Darstellern in einer Hollywood-reifen Szene. Sie traten an der Seite Obamas in den Rosengarten des Weißen Hauses, sagten Worte des Dankes an alle, die an der Befreiung beteiligt waren, und ließen sich dann vom US-Präsidenten umarmen. Ein „Wonderful“ war zu hören, das Obama Jani Bergdahl ins Ohr flüsterte. Daneben stand ihr Ehemann Bob. Er trägt einen langen Bart, den er seit dem Tag wachsen ließ, an dem sein Sohn in Afghanistan verschleppt wurde. Bob Bergdahl treibt die Angst um, dass Bowe kein Englisch mehr versteht. Er wendet sich deshalb auf Dari an seinen Sohn. „Ich bin dein Vater, Bowe“, sagt er ins Mikrofon.

Sein Sohn soll nun im US-Lazarett Landstuhl bei Kaiserslautern medizinisch weiterversorgt und auf das Treffen mit der Familie in den USA vorbereitet werden.