Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

Der Markt für Floristen ist schwierig geworden, sagt der Geschäftsführer des Landesverbands Deutscher Floristen, Wolfgang Hilbich. Insbesondere in den vergangenen drei Jahren mussten zahlreiche Blumenfachgeschäfte aufgeben. Hilbich benennt drei Ursachen für den Abwärtstrend: „Viele Inhaber sind 65 Jahre und älter und finden keinen Nachfolger für ihr Geschäft.“ Wie in anderen Handwerksberufen auch, seien die Ausbildungszahlen bei den Floristen seit 2012 rückläufig. „Es herrscht in der Branche ein Fachkräftemangel. Arbeit wäre genug da.“

 

Ein weiterer Faktor sei die Konkurrenz durch den Onlinehandel, sagt Hilbich. „Im Internet kann man sich schnell etwas herklicken, das macht den Fachgeschäften schwer zu schaffen.“ Ferner setzen die Discounter mit ihren Billigangeboten den Floristen zu, „gerade jetzt in der Weihnachtszeit, wenn dort beispielsweise Adventskränze für sieben Euro angeboten werden. Da kann der Fachhandel nicht mithalten.“ Allerdings sei oft auch die Lage des Geschäfts ausschlaggebend: „In der Nähe eines Discounters oder eines Baumarktes hat es ein Florist wesentlich schwerer.“

Im Grunde, so Hilbich, habe die Branche mit genau denselben Widrigkeiten zu kämpfen wie der gesamte Einzelhandel. „Mit den klassischen Produkten ist es schwierig geworden.“ Der Geschäftsführer des Unternehmerverbandes empfiehlt Floristen, sich auf „eine spezielle Klientel“ einzustellen – sei es durch besondere Dienstleistungen oder spezielle Pflanzenarten, sei es durch die Exklusivität qualitativ hochwertiger Werkstücke. „Aber auch da spielt der Standort eine wichtige Rolle.“