Das Team vom Arbeitskreis Asyl Kernen hilft acht Flüchtlingen aus der Unterkunft in der Stettener Kirchstraße mit einem Fahrradtraining in den Sattel.

Kernen - Ein Fahrrad bedeutet für viele Flüchtlinge Mobilität. Doch die wenigsten aus Gambia, Somalia oder Syrien kennen die deutschen Verkehrsregeln. Günter Wahler, Michael Sommer, Lothar Schächterle und Tobias Setzer vom Arbeitskreis Asyl haben den Asylsuchenden deshalb in den Sattel geholfen. Mit Ali und Lucky aus Gambia, Mustafa aus Algerien sowie fünf weiteren Bewohnern aus der Erstunterkunft in der Stettener Kirchstraße haben die Ehrenamtlichen das richtige Verhalten im Straßenverkehr geübt.

 

Die Fahrräder haben Bürger gestiftet

„Es gab in der jüngsten Vergangenheit immer mal wieder Schwierigkeiten mit der Polizei. Uns wurde vorgeworfen, wie könnt ihr die Fahrradfahren lassen, die müssen das erst lernen“, sagte Michael Sommer. Die Idee, der AK Asyl könne einen Fahrradkurs organisieren, entstand. Zunächst aber wurden die Zweiräder, die von Kernener Bürgern gestiftet wurden, unter der Anleitung von Tobias Setzer von den Asylbewerbern fahr- und verkehrstüchtig gemacht. Jeder Drahtesel hat jetzt Licht, Katzenaugen und ein Schloss, und am Samstag strampelten die Teilnehmer angeführt von Günter Wahler mehr als drei Stunden zu Übungszwecken durch den Ort.

Ali, Lucky und Mustafa trainierten das Fahren im Kreisverkehr, das Handzeichen geben, das Halten am Zebrastreifen und viele weitere Situationen im Verkehr. Dazu erhielt jeder Flüchtling eine Info-Broschüre „Sicher unterwegs mit dem Fahrrad“, die es in verschiedenen Sprachen gibt. In Englisch, Französisch oder Arabisch werden Rechtsfahrgebot, Verkehrsschilder und Verhalten erläutert. „Am Ende haben sich alle hundertmal bei uns bedankt“, sagte Michael Sommer. Er sei selbst überrascht gewesen, wie groß das Interesse der Flüchtlinge ist, sagt der engagierte AK-Mitstreiter. „In zwei Wochen bieten wir deshalb einen zweiten Kurs an, und einen dritten 14 Tage später.“