Ohne Kritik ist dasThema im Bezirksbeirat in Sillenbuch nichtgeblieben.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Sillenbuch - Nun geht es auch in Sillenbuch voran mit dem Fair-Trade-Siegel. Bei der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats haben sich die Fraktionen darauf verständigt, dass der Bezirksvorsteher eine sogenannte Steuerungsgruppe einrichten soll. Diese hat zur Aufgabe, alle Vorbereitungen auf dem Weg zur Zertifizierung mit dem Fair-Trade-Siegel zu treffen.

 

Ganz ohne Kritik ist diese Entscheidung bei der Sitzung nicht getroffen worden. Unmut regte sich vor allem bei Annemarie Franz, einer Vertreterin der FDP im Sillenbucher Bezirksbeirat. „Wir von der FDP sind immer noch der Meinung, die Kommune sollte sich nicht in den Handel einklinken“, sagte Franz bei der Sitzung.

Was folgte, war eine Grundsatzdiskussion über Marktwirtschaft. Während die Liberale Franz die Ansicht vertrat, „es gibt keinen guten oder schlechten Handel“, geißelte der Sozialdemokrat Ulrich Storz „die Auswüchse der freien Marktwirtschaft“.

Bezirke müssen mitziehen

Die deutsche Organisation Transfair verleiht das Siegel an Städte, wenn diese bestimmte Auflagen erfüllen. Stuttgart strebt den Titel seit einiger Zeit an. Doch bis es für die Gesamtstadt so weit ist, müssen zwei Drittel der Bezirke zertifiziert sein. Degerloch hat das Siegel bereits, Plieningen und Birkach arbeiten daran.

Die Sillenbucher FDP hat übrigens mit ihren zwei Stimmen für Fair Trade die Hand gehoben. Was daran lag, dass Annemarie Franz zwei anderen Vertretern das Votum überlassen hatte. Und einer, Knut Krüger, sagte: „Wir sind eine liberale Partei, da hat jeder seine Meinung.“