Das Fellbacher Rathaus rätselt über die reihenweise kränkelnden Bäume im Außenbereich des Familien- und Freizeitbades F3. Die Ursache ist womöglich Staunässe.

Fellbach - Ob die sichtlich kränkelnden Bäume im Freibadbereich des Fellbacher F3-Bades gerettet werden können, ist weiterhin völlig unklar. „Die Situation ist wirklich schwierig. Was letztlich für das Absterben so vieler Bäume verantwortlich ist, können wir trotz intensiver Bemühungen noch immer nicht sagen – vielleicht ist es ein ganzes Ursachenbündel“, erklärt Bürgermeister Günter Geyer auf Nachfrage unserer Zeitung. Vor Beginn der aktuellen Freibadsaison waren 16 offensichtlich abgestorbene Bäume gefällt worden.

 

Mindestens noch einmal so viele sind ebenfalls schwer geschädigt. Sie haben von den Gärtnern nochmals eine Galgenfrist erhalten und blieben von der Motorsäge verschont. Ob sie in dieser Saison endlich anwachsen, scheint allerdings fraglich. Die Städtische Holding als Bauherrin sowie die Planer und ausführenden Firmen des F3-Bades liegen, so der Bürgermeister, seit eineinhalb Jahren in Sachen Bäume im Clinch. „Wir befinden uns im Beweis-sicherungsverfahren. Es liegen Gutachten vor und ein Rechtsstreit ist nicht auszuschließen“, sagt Günter Geyer.

Ein Großteil der Bäume steht an ganz unterschiedlichen Stellen viel zu nass

Zunächst schien die Ursache für das schlechte Anwachsen gefunden zu sein: Wasser mit einem Solegehalt von 1,5 Prozent aus den rund 200 Quadratmeter Fläche umfassenden Solebecken in der Sauna und im Erlebnisbereich lief in die Zisterne, aus der auch der Freibereich bewässert wird. Allerdings war die Menge nicht groß und das Leck konnte geschlossen werden. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass ein Großteil der Bäume an ganz unterschiedlichen Stellen viel zu nass steht. Diese extreme Staunässe lässt die Wurzeln faulen. „Das Wasser läuft nicht ab, eventuell ist die Drainage nicht so eingebaut, wie es eigentlich sein müsste“, sagt der Erste Bürgermeister.

Auch die Bodenbeschaffenheit und eine mögliche zu starke Verdichtung könnten eine Rolle spielen. Die Situation sei nach wie vor nicht eindeutig. „Und wir müssen nachweisen, ob die Planer oder die Bauausführenden die entsprechenden Mängel verursacht haben“, sagt Geyer. Die Stadt habe „viel Geld und viel Hirnschmalz“ investiert, in Teilen seien bereits „Vergleichslösungen“ erreicht. Alle Beteiligten wollten möglichst vermeiden, sich vor Gericht treffen zu müssen. „Dieses Jahr werden wir noch mit der unbefriedigenden Situation leben müssen. Aber wir hoffen sehr, dass wir in der Saison 2017 Bäume pflanzen können, die dann auch anwachsen“, sagt der Erste Bürgermeister.