Das elfjährige Mädchen, das am Sonntag vermutlich von seiner Mutter nahe der A 8 erstochen worden ist, war seit eineinhalb Jahren in Gosbach zu Hause.

Kreis Göppingen - Vor eineinhalb Jahren ist die Familie des am Sonntag getöteten elfjährigen Mädchens offenbar von der Schweiz in den Kreis Göppingen nach Gosbach gezogen. Dort wohnte die 36-jährige Mutter, die verdächtigt wird, ihre Tochter mit mehreren Messerstichen in der Nähe von Nellingen (Alb-Donau-Kreis) am Sonntagabend in ihrem Auto nahe der A 8 getötet und den zweijährigen Sohn schwer verletzt zu haben. Die Frau war vermutlich nach der Trennung von ihrem Partner, der in einem Züricher Gefängnis sitzt, mit den beiden Kindern bei ihren Eltern im oberen Filstal untergekommen.

 

Die Mutter war den Behörden nicht aufgefallen

Das elfjährige getötete Mädchen besuchte dort noch für kurze Zeit die Grundschule in Bad Ditzenbach, bevor sie altersgemäß in die fünfte Klasse der Realschule nach Deggingen wechselte. Im Kreisjugendamt in Göppingen ist die Familie offenbar nicht als auffällig registriert worden. Das heißt, weder von Seiten der Schule noch aus dem Kreis der Verwandten hat es eine Meldung über Auffälligkeiten beim sozialen Dienst gegeben. Bekannt ist lediglich, dass die Mutter für ihre Kinder einen Unterhaltsvorschuss beantragt hatte, der wohl auch bewilligt wurde.

Das Gutachten muss abgewartet werden

Die Suche nach dem Motiv für den Mord an der Elfjährigen dauert derweil an. Wie die Staatsanwaltschaft Ulm mitteilte, könnten diese Ermittlungen noch Monate dauern. Zunächst werde man das Gutachten eines Sachverständigen abwarten, bei dem es auch darum geht zu klären, in welcher psychischen Verfassung die 36-Jährige zum Zeitpunkt der Tat war. Die Frau hatte den Mord eingeräumt, gilt aber als krankheitsbedingt schuldunfähig. Inwiefern sie tatsächlich schuldunfähig ist und ob sie für die Allgemeinheit eine Gefahr darstellt, muss untersucht werden.