Das Wahlbüro des Abgeordneten Macit Karaahmetoglu in der Ludwigsburger Innenstadt wurde Ziel einer politischen Attacke. Auch Lars Klingbeil verurteilt den Vorfall.

Ludwigsburg: Nicole Töppke (top)

„Ich war noch nicht im Büro. Habe aber heute Morgen Bilder zugeschickt bekommen“, sagt Macit Karaahmetoglu, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Ludwigsburg. Was diese Fotos zeigen? Die Fensterscheiben des Wahlkreisbüros der SPD in der Unteren Markstraße in Ludwigsburg sind am Wochenende mit weißer Sprühfarbe beschmiert worden. Wann genau die Unbekannten zugeschlagen haben, ist unklar – laut Polizei irgendwann zwischen Samstag, 13 Uhr, und Sonntag, 10 Uhr.

 

Karaahmetoglu verurteilt den Vorfall

Zu sehen waren Hammer und Sichel, die Öffnungszeiten wurden mit einem Kreuz durchgestrichen. Außerdem wurden Bundeskanzler Olaf Scholz und zwei auf Bundesebene tätige Genossen auf Plakaten verunglimpft – mit Sprüchen wie „Finanzbetrüger“ und „Feind der Arbeiter“. Als am Montagnachmittag der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil zu einer Stippvisite vorbeikommt, ist außer einem Riss in der Glasfront schon alles beseitigt. Die Genossen haben Klingbeil auch nichts davon erzählt. Im Gespräch mit dieser Zeitung sagte er, solche Attacken nähmen zu; alle demokratischen Parteien seien davon betroffen. „Wir müssen schauen, dass wir die vor Ort schulen, damit sie wissen, an wen sie sich wenden können.“ Er sei immer auch für kritische Diskussionen bereit, solche Vorfälle seien aber „feige Attacken aus dem Hintergrund“.

Auch Karaahmetoglu verurteilt den Vorfall: „Es gibt Regeln in unserem Land, alle müssen sich daran halten. Sonst würde alles im Chaos zusammenbrechen.“ Wie er weiter damit umgehen wird, wusste er am Montag noch nicht. „Ich kann noch nicht einschätzen, wie hoch der Schaden ist. Ich hoffe, wir haben eine Versicherung“, so der 55-Jährige. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf etwa 1000 Euro.

Staatsschutz ermittelt

Um welche Straftat es sich genau handelt, kann die Polizei noch nicht sagen. Aktuell prüft der Staatsschutz der Kriminalpolizei die rechtliche Einordnung des Vorfalls. „Es ist noch nicht klar, welcher Tatbestand hier vorliegt“, teilt die Polizei mit. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg nimmt unter Telefon 0 800 / 11 00 225 oder per E-Mail an hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de jedenfalls Hinweise von möglichen Zeugen entgegen.