Böblingen: Marc Schieferecke (eck)
 

Wer mit der Verkehrssicherheit argumentiert, argumentiert zumindest logisch, auch wenn die Stuttgarter Polizei in ihrer Unfallstatistik 2014 vermerkte: „Die Unfallursache Geschwindigkeit ist von nachrangiger Bedeutung“. Am Sinn und Segen von Tempo 40 für die Luftqualität zweifeln hingegen viele. Dies zurecht, denn ob ein Auto 40 oder 50 Stundenkilometer fährt, spielt für den Verbrauch keine Rolle.

Entscheidend für ihn und damit eins zu eins den Schadstoffausstoß ist die Motordrehzahl. Was heißt: Umweltfreundlich fährt, wer im obersten Gang fährt. Gemäß dem eidgenössischen Ökoinstitut Energie Schweiz verbraucht ein moderner 1,4-Liter-Motor bei Stadtgeschwindigkeiten im dritten Gang fast doppelt so viel wie im sechsten. Vom fünften Gang zum sechsten bemisst das staatliche Institut den Unterschied noch immer mit zehn, vom fünften auf den vierten mit 13 Prozent.

Sind Autofahrer wegen eines Tempolimits zum Zurückschalten gezwungen, wird die Luft also nicht besser, sondern schlechter. Ob der Bundesverkehrsminister als Kronzeuge taugt, mag Geschmackssache sein. Fest steht allerdings, dass sein Ministerium Spritsparern als Schaltpunkte empfiehlt: „4. Gang bei 40 km/h, 5. Gang bei 50 km/h, 6. Gang ab 50 km/h möglich.“