In dem 20 Quadratmeter großen Raum, in dem Alexandra Brennfleck und ihre Kollegin Helena Klein arbeiten, rauscht es ohne Pause. Eine im Nebenraum untergebrachte große Klimaanlage schafft stets gleiche Bedingungen. „20 Grad Celsius plus/minus ein Grad“, sagt Harald Creutznacher, der Leiter des Labors für Luftmessungen und stofflichen Verbraucherschutz, „und eine Luftfeuchtigkeit von 45 bis 50 Prozent.“ Diese konstanten Bedingungen sind nötig, weil die aus Glasfaser oder Quarz bestehenden Filter Feuchtigkeit binden, was sich auf ihr Gewicht auswirkt.

 

Nach der Anlieferung werden die noch nicht eingesetzten Filter in dem Raum 48 Stunden lang gelagert und anschließend gewogen. Dann werden sie in kleine, silberfarbene Behältnisse verpackt – den Probenahmekoffer. 14 Filter passen in den Behälter, die Koffer werden von einem Fahrdienst im Zwei-Wochen-Rhythmus zu den Messstationen zwischen Mannheim und Friedrichshafen, zwischen Neuenburg und Aalen gebracht.

Dort strömt 24 Stunden lang Luft durch jeweils einen Filter – und hinterlässt darauf Feinstaubpartikel. Alle 14 Tage kommen die Filter zurück, werden 48 Stunden im Labor gelagert und dann gewogen – auf Waagen, die besonders gelagert und extrem genau sind. „Sie werden arbeitstäglich überprüft“, sagt Creuztnacher. Die Gewichtsunterschiede sind minimal. In den langen Zahlenreihen finden sich Vorher-nachher-Werte von 0,105980 und 0,106541 Milligramm, aus denen dann als Tagesmittelwert die Feinstaubbelastung im Mikrogramm pro Kubikmeter berechnet wird. Immer wieder muss sich das Labor mit seinen Messmethoden zertifizieren lassen, immer wieder wird in Ringversuchen die Aussagekraft der Tests überprüft. „Das ist nicht trivial“, sagt Creutznacher.