Ist das ungewöhnlich?
Das stabile Winterhoch nicht, die sehr niedrigen Temperaturen aber schon. Diese große Kälte ist in der Tat nicht so häufig. Es könnte sein, dass der Januar 2017 in Stuttgart der kälteste seit 1987 wird, also seit 30 Jahren. Und wenn es so kommt, rangiert er unter den Top fünf der vergangenen 56 Jahre. 1987 gab es ja noch keinen Feinstaubalarm, aber die Belastung dürfte auch damals schon über dem Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gelegen haben.
Und wie geht es jetzt mit dem Wetter weiter?
Nach den aktuellen Modellen wird es Richtung Wochenende wieder sonniger. Damit dürften sich auch die Tagestemperaturen langsam ein wenig nach oben bewegen. Am Wochenende könnte es am Tag über null Grad gehen. An der Inversion wird sich allerdings nichts ändern, das Hoch ist weiterhin stabil. Das kann dazu führen, dass es zum Beispiel auf den Fildern am Sonntag vielleicht sogar drei oder vier Grad plus hat, während es im Talkessel um die null herum bleibt. Nachts wird es dagegen eher wieder kälter – zumindest wenn es klar bleibt, könnte es am kommenden Wochenende sogar wieder bis zu minus zehn Grad in Stuttgart geben.
Was bedeutet die Erwärmung am Tag für den Feinstaub?
Leider so gut wie nichts. Die Inversion bleibt ja bestehen, dazu ist auch kein Wind in Sicht. Und da vor allem die Nächte bitter kalt bleiben, wird auch weiter stark geheizt, was zusammen mit dem Verkehr den Feinstaub auch weiter deutlich über dem Grenzwert halten wird. Meteorologisch sind zumindest kurzfristig keine Entwicklungen in Sicht, die ein schnelles Ende der Wetterlage ankündigen würden. Allerdings tut sich weit draußen auf dem Atlantik langsam etwas. Seit Langem entstehen da wieder Tiefdruckgebiete. Und wenn die sich in Richtung Westen in Bewegung setzen und hier ankommen, ist es schnell vorbei mit extremer Kälte, Trockenheit und Windstille – und dann auch mit dem Feinstaub. Aber das wird wohl nicht vor Anfang Februar der Fall sein.