Die Stadtverwaltung muss erheblich mehr Geld als gedacht in den Brandschutz der Alten Kelter stecken. Wegen seiner Ausmaße muss das Gebäude brandschutztechnisch in drei Abschnitte aufgeteilt werden. Die Vinothek bekommt eine Fluchttreppe.

Fellbach - Bei einer Brandverhütungsschau hat die Stadtverwaltung entdeckt, dass die Alte Kelter in Fellbach nicht auf dem neuesten Stand ist: Unter anderem muss eine Brandmeldeanlage einschließlich einer Sicherheitsbeleuchtung eingebaut werden. Außerdem brauchen Besucher der Vinothek in diesem öffentlichen Gebäude einen zweiten Fluchtweg. Dafür wird eine Fluchttreppe aus der Vinothek vom Balkon ins Erdgeschoss eingebaut. Die Treppe wird auf der Westseite der Vinothek angebracht. Der Gemeinderat hat den Baubeschluss in seiner jüngsten Sitzung bereits gefällt – und bei dieser Gelegenheit erfahren, dass alles noch deutlich teurer wird, als in seiner schriftlichen Sitzungsvorlage stand: Von knapp 430 000 Euro werden die Kosten wohl auf 480 000 Euro klettern.

 

Drei Brandabschnitte in der Kelter

„Die bisher genannte Summe wird wohl nicht ausreichen“, sagte die Baubürgermeisterin Beatrice Soltys in der Sitzung des Gemeinderats. Bei der Detailplanung haben Fachleute festgestellt, dass die Kelter künftig in drei Brandabschnitte gegliedert werden muss. Das bedeutet, dass alle technischen Vorkehrungen auch dreifach beschafft werden müssen. Das Treppenhaus wird künftig mit einer Öffnung ausgestattet, um den Rauch absaugen zu können. Die Stadtverwaltung passt auch den Aufzug zur Vinothek an die neuen Anforderungen an: Er erhält eine statische Brandfallsteuerung. Diese fährt den Aufzug im Brandfall direkt in die vorher festgelegte Bestimmungshaltestelle und bleibt dort mit offenen Türen stehen. In der Regel ist das die Hauptzugangsebene des Gebäudes mit dem kürzesten sicheren Ausgang ins Freie.

Das Konzept ist in die Jahre gekommen

Die Gemeinderäte sind sich einig, dass die Schwabenlandhalle und die Alte Kelter immer wieder auf ihre Zukunftsfähigkeit untersucht werden müssen. In dem Fachwerkbau an der Untertürkheimer Straße stießen die Fachleute auf Mängel: So hat die intensive Nutzung der Veranstaltungsstätte Folgen: Auf dem Boden zeigen sich einige Risse. Auch das Konzept sei in die Jahre gekommen, heißt es in der schriftlichen Vorlage. In diesem Jahr stehen Jahr zwei Projekte im Vordergrund. Neben dem verbesserten Brandschutz gilt das Augenmerk der Helligkeit. Die vorhandenen Lampen können die Halle nicht gleichmäßig ausleuchten. Da ohnehin ein Sicherheitslicht gebraucht wird, werden in diesem Rahmen alle abgehängten Beleuchtungskörper ausgetauscht und durch wirtschaftlichere LED-Technik ersetzt.

Laut der Bürgermeisterin reicht die Zeit für die Ausschreibung nicht aus, um im Sommer mit den Arbeiten beginnen zu können, wenn vor einem Gemeinderatsbeschluss die genaue Summe der Mehrkosten bestimmt werden soll. Der Gemeinderat hat daher bei einer Enthaltung in seiner jüngsten Sitzung akzeptiert, den Baubeschluss schon jetzt zu fällen.