Das Remstalwerk GmbH und Co. KG, Strom- und Gasversorger der Gemeinden Kernen, Remshalden, Winterbach und Urbach, braucht neues Kapital. Die Margen sind zu gering.

Fellbach - Das Remstalwerk hat im vergangene Jahr einen Verlust von 361 762 Euro gemacht und wird in absehbarer Zeit neues Eigenkapital benötigen. Dies teilte der Geschäftsführer der Stadtwerke Fellbach (SWF), Thomas Mahlbacher, jetzt im Gemeinderat mit.

 

Strom für Kernen, Remshalden, Urbach, Winterbach

Die Stadtwerke sind an dem Energieversorgungsunternehmen in kommunaler Hand mit 12,25 Prozent beteiligt, bisher hat Fellbach rund 130 000 Euro hineingesteckt. Die kommunalen Gesellschafter sind Kernen, Remshalden, Urbach und Winterbach, die damit die lokale Energieversorgung mit Strom und Gas in die eigene Hand genommen haben. Partnerunternehmen sind neben den SWF noch das Alb-Elektrizitätswerk Geislingen und die Stadtwerke Schorndorf. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Kernens Bürgermeister Stefan Altenberger.

Jahresverlust hat das Eigenkapital aufgezehrt

Für das Jahr 2014 weist das Remstalwerk ein Bilanzvolumen von 3,03 Millionen Euro aus. Durch den Jahresverlust von mehr als 360 000 Euro ist das Eigenkapital aufgezehrt, so Mahlbacher: „Das Ergebnis hätten wir uns besser gewünscht“. Das Remstalwerk ist seit April 2013 mit dem Vertrieb von Gas und Strom auf dem Markt, „der Kundenzuwachs ist befriedigend“, sagte Mahlbacher. Allerdings seien die Margen niedrig und die Ergebnisse nicht kostendeckend.

Keine Überschuldung

Da die Gesellschaft sich im Aufbau befindet und die Kommunen die Liquidität garantieren, habe der Wirtschaftsprüfer keine Überschuldung festgestellt. Ziel des Unternehmens ist der Kauf der Stromnetze, die Vertriebstätigkeit allein ist in den nächsten Jahren defizitär. Mahlbacher zeigte sich in der Sitzungsvorlage für den Fellbacher Gemeinderat zuversichtlich, dass die Stromnetze zum 1. Januar 2016 übernommen werden können. Darüber hinaus wird angestrebt, die Wasserversorgung als Dienstleistung zu übernehmen.

Oberbürgermeister Christoph Palm sieht den Jahresverlust „der Anlaufphase geschuldet“ und dankte dem Stadtwerke-Chef, dass er beim Remstalwerk in die Bresche gesprungen ist, als der Gründungs-Geschäftsführer krankheitsbedingt ausfiel. Der Fellbacher Gemeinderat beschloss einstimmig, den OB als städtischem Vertreter in der Gesellschafterversammlung zu ermächtigen, den Beschlüssen über den Jahresabschluss zuzustimmen. Die Gesellschafter tagen am 16. Juli.