Das kann man ebenso gut unterschreiben wie hinterfragen, und garantiert hat schon mal jemand einen ähnlichen Satz über Günther Jauch oder Pilawa gesagt. Für Markus Lanz müsste er ebenfalls gelten, sonst hätte ihm das ZDF ja nicht „Wetten, dass . . ?“ überlassen. Es könnte also durchaus zu Animositäten zwischen Vorgänger Kerner und Nachfolger Lanz kommen. Spitzenclubs verteilen die Last der Spielgestaltung zwar gern auf mehrere Schultern, weil sich Fußballer bei der Ausübung ihres Berufs immer wieder mal verletzen, aber beim Fernsehen passiert derlei doch deutlich seltener; auch wenn es ohne weiteres denkbar ist, dass sich Lanz im Rahmen seiner persönlichen Herausforderungen bei „Wetten, dass . . ?“ (“Lanz-Challenge“) beim Liegestütz das Handgelenk verstauchen und seine Moderationskarten nicht mehr halten könnte.

 

Bei den Mainzern wurde Kerner zum Star

Vermutlich werden die Mainzer auch bedacht haben, dass Kerner während seines zweiten Sat 1-Engagements nur mäßig erfolgreich war: Das Magazin, das seinen Namen trug, wurde schließlich mangels Zuschauerinteresse eingestellt. Für den erfolgsverwöhnten Moderator, der einst bei Sat 1 eine Nachmittags-Talkshow und die Fußballshow „ran“ moderiert hatte, war das eine ziemlich neue Erfahrung. Als Kerner 1996 zum ZDF wechselte, war er bereits populär, aber bei den Mainzern wurde er zum Star und zum Quotengaranten. Wer seine Art nicht mochte, hat stets seine typische „Man wird doch wohl mal fragen dürfen“-Haltung bemängelt, aber der Karriere haben die Kritiken nie geschadet. Umso überraschender war im Frühjahr 2009 die Nachricht, er werde das ZDF wieder verlassen. Johannes Baptist Kerner, der es mag, wenn man ihn mit seinen englisch ausgesprochenen Initialen „JBK“ anredet, schien er beim Zweiten eigentlich unverzichtbar. Aber die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung scheiterten, und man trennte sich damals keineswegs einvernehmlich.

Das ZDF versichert übrigens, man habe nicht die Absicht, Kerner im Sport einzusetzen. Für viele Fußballfans ist das eine gute Nachricht; leider auch für die vom Fußballvolk vielfach verhöhnte „Sportstudio“- und Länderspiel-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein.