Nach einer langen Pause steht wieder ein Maibaum auf dem Cannstatter Marktplatz. Der Vereins- und Handwerkerbaum soll die Traditionen des Stadtbezirks widerspiegeln und mindestens drei Jahre lang stehen bleiben.

Bad Cannstatt - Am Samstag gibt es auf dem Marktplatz eine Premiere und eine Wiederaufnahme: erstmals nach der Sanierung des historischen Rathauses findet das Maibaumfest wieder auf dem zentralen Platz in der Altstadt statt. Zum ersten Mal wird der Maibaum nicht nur für kurze Zeit aufgestellt: „Voraussichtlich wird er drei Jahre lang stehen bleiben“, sagt Eberhard Köngeter vom Maibaumverein Bad Cannstatt. Der Maibaumverein will damit einen Beitrag zur Gestaltung und Ausschmückung des inzwischen autofreien Marktplatzes leisten.

 

Der Maibaum werde ähnlich aussehen wie der bisherige, die Unterschiede lägen eher im Detail, sagt Köngeter: „Weil der Baum lange stehen bleibt, kann auf der Spitze natürlich keine Tanne stehen.“ Stattdessen werde der Aufsatzstamm mit einer Dauergirlande sowie rot-weißen Bändern geschmückt. Noch mehr als in früheren Zeiten soll der Baum ein Vereins- und Handwerkerbaum sein: „Aufgehängt werden die Auslegetafeln von Cannstatter Vereinen sowie traditionelle Handwerkswappen“, sagt Köngeter. Werbung dagegen sei tabu. Ganz oben hängen die geschichtlichen Wappen, wie zum Beispiel das Wappen der Grafschaft und des Königreichs Württemberg, das alte und neue Landeswappen und Tafeln, die an die Römer- und Alemannenzeit erinnern. „Der Baum soll die Cannstatter Traditionen widerspiegeln“, sagt Köngeter.

Buntes Programm und Kinderspielstraße

Insgesamt an die zwei Tonnen bringt der neue Maibaum auf die Waage, rund 25 Meter hoch ist der Stamm, den die Feuerwehr am Mittwoch auf dem Marktplatz aufgestellt hat. Das Fest nicht am Abend des 30. April, sondern am Wochenende vor dem 1. Mai zu veranstalten, habe mehrere Gründe: „Es hat sich herausgestellt, dass für die Kinder der Samstagnachmittag einfach der bessere Termin ist“, sagt Köngeter. Die Kinder werden sich in diesem Jahr um 16 Uhr vor dem Küblerhaus sammeln, bevor sie zum Umzug durch die Altstadt starten. Auf dem Felgerhof wird der Kindermaienbaum aufgestellt, danach feiern Groß und Klein gemeinsam auf dem Marktplatz: Von 15.30 Uhr an gibt es Programm und Bewirtung sowie eine Spielstraße für Kinder.

Während die Bänke der Hocketse schnell wieder vom Marktplatz verschwinden werden, könnte sich der Maibaumverein vorstellen, in Zukunft eine runde Sitzbank um den Maibaum anzubringen. „Zunächst aber soll sich der Maibaum als Hingucker auf dem Marktplatz bewähren“, sagt Köngeter.