Immer mehr krankhaft übergewichtige Menschen suchen ihr Heil in einer operativen Verkleinerung des Magens. Das zeigen zumindest die jetzt von der Krankenkasse DAK-Gesundheit veröffentlichten Zahlen. Demnach sind die von der Kasse bezahlten Eingriffe mit Magenband, Magenballon oder Magenverkleinerung von 406 Operationen 2008 auf 669 im vergangenen Jahr gestiegen. Dabei waren 81 Prozent der operierten Patienten Frauen.

 

Nach wie vor gelten strenge medizinische Voraussetzungen für eine operative Behandlung von starkem Übergewicht. So müssen laut DAK-Gesundheit andere Methoden wie Ernährungs- und Verhaltenstherapien gescheitert sein. Auch müssen Adipositas-Patienten mehr als fünf Jahre lang stark übergewichtig sein und einen Body-Mass-Index (BMI) von über 40 haben. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ist dagegen schon ab einem BMI von 35 eine Operation möglich.

Neue Leitlinie für Diabetiker

Gemäß einer neuen europäischen Leitlinie ist für übergewichtige zuckerkranke Menschen diese sogenannte metabolische Chirurgie sogar ab einem BMI von 30 eine bedenkenswerte Option. Das erklärte jetzt der Vorsitzende der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Adipositastherapie und metabolische Chirurgie, Rudolf Weiner, anlässlich des in Nürnberg tagenden Kongresses „Viszeralmedizin 2013“.

Weiner zitiert eine schwedische Langzeitstudie mit mehr als 4000 Patienten, wonach bei 72 Prozent der übergewichtigen Diabetiker die Zuckerkrankheit zwei Jahre nach der Operation vollständig oder teilweise zurückgegangen war. Dabei hatte sich der Blutzucker in vielen Fällen schon wenige Tage nach dem Eingriff normalisiert – also noch bevor das Körpergewicht sank. In Heidelberg wird derzeit untersucht, ob auch bei noch weniger übergewichtigen Diabetikern eine Magenoperation dauerhaft helfen könnte.

Keine dauerhaft wirksamen Medikamente

Dies könnte mit ein Grund dafür sein, warum eine normale Diätberatung bei adipösen Menschen oft nicht hilft: „Die Leute können wegen dieses funktionellen Problems vielleicht gar nicht mehr abnehmen“, meint Fritsche. Zudem können sie auch nicht mehr die Gefahr richtig einschätzen, die von sehr kalorienhaltigem Essen ausgeht – was schlanken Menschen den Tübinger Experimenten zufolge gut gelingt.

Welche praktischen Folgen solche neuen Forschungserkenntnisse für die Praxis haben, ist noch nicht abzusehen. Erste Versuche der Hohenheimer Forscher mit Mäusen weisen darauf hin, dass beispielsweise mit sogenannten Probiota – also lebenden Organismen in Lebensmitteln wie etwa Joghurt – die Gefahr einer Leberverfettung bei übergewichtigen Tieren reduzieren könnte.

Klar wurde auf der Hohenheimer Tagung aber auch, dass es bisher keine wirklich guten und dauerhaften Erfolg gewährenden Medikamente gegen Adipositas gibt. Neben den in Einzelfällen möglichen chirurgischen Eingriffen bleibt den Betroffenen somit nur der mühsame und langwierige Kampf gegen die überflüssigen Pfunde – der oft genug nur von begrenztem Erfolg gekrönt ist. Umso wichtiger ist es daher, schon vom Kindesalter an mit gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung der Entstehung von Übergewicht vorzubeugen.

Mit dem Skalpell gegen extremes Übergewicht

Immer mehr krankhaft übergewichtige Menschen suchen ihr Heil in einer operativen Verkleinerung des Magens. Das zeigen zumindest die jetzt von der Krankenkasse DAK-Gesundheit veröffentlichten Zahlen. Demnach sind die von der Kasse bezahlten Eingriffe mit Magenband, Magenballon oder Magenverkleinerung von 406 Operationen 2008 auf 669 im vergangenen Jahr gestiegen. Dabei waren 81 Prozent der operierten Patienten Frauen.

Nach wie vor gelten strenge medizinische Voraussetzungen für eine operative Behandlung von starkem Übergewicht. So müssen laut DAK-Gesundheit andere Methoden wie Ernährungs- und Verhaltenstherapien gescheitert sein. Auch müssen Adipositas-Patienten mehr als fünf Jahre lang stark übergewichtig sein und einen Body-Mass-Index (BMI) von über 40 haben. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ist dagegen schon ab einem BMI von 35 eine Operation möglich.

Neue Leitlinie für Diabetiker

Gemäß einer neuen europäischen Leitlinie ist für übergewichtige zuckerkranke Menschen diese sogenannte metabolische Chirurgie sogar ab einem BMI von 30 eine bedenkenswerte Option. Das erklärte jetzt der Vorsitzende der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Adipositastherapie und metabolische Chirurgie, Rudolf Weiner, anlässlich des in Nürnberg tagenden Kongresses „Viszeralmedizin 2013“.

Weiner zitiert eine schwedische Langzeitstudie mit mehr als 4000 Patienten, wonach bei 72 Prozent der übergewichtigen Diabetiker die Zuckerkrankheit zwei Jahre nach der Operation vollständig oder teilweise zurückgegangen war. Dabei hatte sich der Blutzucker in vielen Fällen schon wenige Tage nach dem Eingriff normalisiert – also noch bevor das Körpergewicht sank. In Heidelberg wird derzeit untersucht, ob auch bei noch weniger übergewichtigen Diabetikern eine Magenoperation dauerhaft helfen könnte.

„Keine Lifestyle-Operation“

Allerdings betonen auch die Viszeralchirurgen, dass ein solcher Eingriff „keine Lifestyle-Operation ist, nach der die Patienten ihr früheres Leben unverändert fortsetzen können“, wie es Weiner formuliert. Wichtig ist also, dass die Betroffenen mitmachen, sie müssen wirklich motiviert sein. Und sie sollten sich auch über die möglichen Risiken und Nebenwirkungen im Klaren sein – gerade bei adipösen Menschen sind solche Operationen oft keineswegs einfach. Das zeigt sich auch in den steigenden Kosten für die laut DAK-Gesundheit zunehmend komplexeren Eingriffe. Auf jeden Fall sind solche Adipositas-Operationen Einzelfallentscheidungen, die mit der jeweiligen Krankenkasse abgestimmt werden müssen. Zudem erfordern sie eine lebenslange Nachsorge.

Der Body-Mass-Index

Index
Der Körpermasseindex (BMI, Body-Mass-Index) ist der Quotient von Gewicht (gemessen in Kilogramm) und dem Quadrat der Körpergröße (gemessen in Metern).

Gewicht
Man unterscheidet zwischen Untergewicht (BMI bis 18,5), Normalgewicht (BMI bis 25), Übergewicht (BMI bis 30) und Fettleibigkeit (Adipositas) ab einem BMI von 30.

Fettmasse
Auf viele Menschen bezogen, ist der BMI eine recht gute Kenngröße für die Fettmasse im Körper. Im Einzelfall ist er aber oft ungenau, da individuelle Faktoren eine wichtige Rolle spielen. So nehmen etwa im Alter sowohl Körpergröße als auch Muskelmasse ab – der BMI könnte dann den Fettanteil unterschätzen. Auch Menschen mit einem BMI von mehr als 30 können völlig gesund sein.