Die Witterungs spielte mit und Sonnenschein lockte viele Besucher auf die Degerlocher Kirbe. Die Freiwillige Feuerwehr präsentierte Einsatzfahrzeuge und bot Speisen und Getränke an. Gefeiert wurde in der Blaulichtbar.

Degerloch - Die süßen Mandeln, die sie ihrem Sohn Attila kauft, erinnern Ayse Konya an ihre Kindheit. Kein Wunder, dass sie gern mit ihrem sechsjährigen Sohn die Kirbe besucht, die rund um das Degerlocher Rathaus stattfindet. Den Wasen möge sie nicht, sagt sie. Da herrsche ihr zu viel Trubel. „Auf der Degerlocher Kirbe ist es immer schön ruhig und so heimelig“, sagt sie.

 

Für Edelgard Steger, die an ihrem Stand Mandeln und anderes Naschwerk verkauft, ist Konya ein typischer Fall. „Die Degerlocher mögen ihre Kirbe. Viele kommen, die sonst nie auf einen Festplatz gehen würden. Sie bleiben gern unter sich“, sagt sie. Die Degerlocher, fügt sie hinzu, seien eine besondere Kundschaft, und es klingt so, als würde sie einen erlesenen Wein beschreiben. Die Aussichten für das Geschäft in diesem Jahr sind gut. Vor einigen Jahren hat es am Kirbewochenende geschneit. In diesem Jahr lacht die Sonne vom Himmel. „Es ist eben mal so, mal so“, sagt Steger.

Feuerwehr rechnet mit Andrang

Frank Althoff, Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr, rechnet als Organisator der Kirbe am Samstagnachmittag mit einem großen Andrang auch für die restliche Zeit der Kirbe. Abends soll es in der Blaulichtbar so richtig rund gehen, sagt er. Er werde dabei sein. „Ich muss ja repräsentieren.“ Das klingt nicht so, als sei dies eine unangenehme Pflicht. Althoff erinnert daran, dass die Kirbe nicht nur eine Tradition ist, die er „Kult“ nennt. Die Freiwillige Feuerwehr wolle auch ihre Verbundenheit mit dem Bezirk zeigen. Außerdem wolle seine Truppe für sich werben, sagt Althoff. „Auch wenn wir uns über Nachwuchssorgen im Moment keinen Kopf machen müssen.“

Sorgen scheint sich an diesem sonnigen Herbstwochenende mit Verkaufsoffenem Sonntag ohnehin niemand machen zu wollen. Eltern haben ihre Kinder an der Hand, die ungeduldig darauf warten, eine Runde im Karussell zu fahren oder etwas Süßes spendiert zu bekommen. Die Erwachsenen stehen beieinander und tratschen. Die Crêpe-Verkäuferin Sabine Wirblich strahlt mit ihren Kunden um die Wette. Süßes gehe zu jedem Kirbewetter, egal ob kühl oder mild, sagt sie. Das hänge damit zusammen, dass die Erwachsenen, eben nicht nur ihren Kindern den Spaß gönnen. „Sie verwandeln sich selbst wieder in große Kinder“, sagt sie.