Zur möglichen OB-Kandidatur von Christoph Traub (CDU) wollen die anderen Filderstädter Fraktionschefs noch nicht viel sagen. Sie warten darauf, dass er sich endgültig erklärt.

Filderstadt - Die Entscheidung von Gabriele Dönig-Poppensieker, erneut als Oberbürgermeisterin zu kandidieren, ist von den Fraktionssprechern erwartet worden. Die mögliche Kandidatur des CDU/FDP-Fraktionsvorsitzenden Christoph Traub sorgt für Überraschungen.

 

Traub machte am Montag erneut deutlich, dass seine Entscheidung, den Hut in den Ring zu werfen, noch nicht endgültig gefallen sei. Sein Wille ist jedoch klar erkennbar: „Ich würde das als eine Herausforderung ansehen“. Sein Entschluss werde nach einer Beratung der Parteigremien fallen. Der potenzielle Kandidat freut sich jedoch bereits über den Zuspruch, den er nach der Veröffentlichung seiner Ambitionen bekommen hat: „Es gab deutliche Reaktionen, die mich bestärkt haben.“

Auch Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker ist mit den Reaktionen auf ihre Ankündigung einer erneuten Kandidatur zufrieden. „Ich war über die Resonanz sehr erfreut“, sagt sie zum Applaus, den sie beim Neujahrsempfang nach Verkündung ihres Entschlusses bekam.

„Interessante Konstellation“

Zu einer Kandidatur von Christoph Traub will sie, solange diese nicht endgültig feststeht, nichts sagen. Es sei jedoch logisch, dass sich „die Menschen für ein so schönes Amt bewerben“, sagt sie sehr allgemein. Konkreter wird der Stadtverbandsvorsitzende der FDP, Johannes Jauch. Er hält den möglichen Zweikampf wie andere politische Beobachter für eine spannende Sache. „Es wäre eine interessante Konstellation, „wenn ein Fraktionschef mit einem guten Standing und Ranking gegen die Amtsinhaberin antreten würde“. Er könne sich vorstellen, dass die FDP Christoph Traub unterstützt. „Es sollte das Ziel sein, dass das bürgerliche Lager einen gemeinsamen Kandidaten hat.“ Bei den Freien Wählern scheint diese Vorstellung jedoch nicht ausschlaggebend zu sein. Sie wollen das Rennen um den geeignetsten Kandidaten noch offen halten. Der Fraktionsvorsitzende Stefan Hermann macht keinen Hehl daraus, dass er eigentlich eine Frau, die von außerhalb kommt, als Gegenkandidatin von Dönig-Poppensieker vorziehen würde. Und auch der Stadtverbandsvorsitzende Dieter Lentz nennt Christoph Traub zwar einen sehr respektablen und fähigen OB-Kandidaten, schiebt jedoch sofort hinterher, dass er nicht sicher einschätzen könne, ob dieser für Filderstadt der Geeignetste sei. Sowohl Hermann als auch Lentz wollen abwarten, wie sich die CDU-Gremien entscheiden. Danach könne man über den weiteren Schlachtplan entscheiden. Sprich: Auf andere Kandidaten warten, einen eigenen oder eine eigene suchen oder aber Christoph Traub als Bewerber unterstützen.

Präsenz der OB auffällig

Wie Johannes Jauch hat auch Stefan Hermann erwartet, dass Gabriele Dönig-Poppensieker Oberbürgermeisterin bleiben will. „Sie hat ihre Präsenz in der Öffentlichkeit verstärkt“, sagt Jauch. Sie besuche viele Veranstaltungen und suche das Gespräch mit den Bürgern, sagt auch Hermann. Die Fraktionschefs von SPD und Grünen, Walter Bauer und Catherine Kalarrytou hatten ebenfalls eine erneute Kandidatur der OB erwartet. Zum möglichen Mitbewerber Traub wollen sie noch nichts sagen. Der CDU-Fraktionschef müsse nun zunächst eine klare Entscheidung treffen. sagen sie. Während die Grünen weiterhin nach einem eigenen Kandidaten suchen, will die SPD dabei bleiben, still zu halten. Schon darin sieht Walter Bauer ein gewisses Engegenkommen seiner Partei gegenüber Dönig-Poppensieker. Dass die SPD sie geschlossen unterstützt, könne sie nach ihrem Parteiaustritt nicht mehr erwarten, fügt er hinzu.