Die Filderstädter SPD will im OB-Wahlkampf Gabriele Dönig-Poppensieker unterstützen. Obwohl sie aus der Partei ausgetreten ist, hat der Ortsverein mit angeblich großer Mehrheit für die Amtsinhaberin votiert.

Filderstadt - Die Nachricht hat überrascht. Obwohl Gabriele Dönig-Poppensieker vor drei Jahren aus der Partei ausgetreten ist, hat sich laut einer SPD-Pressemitteilung eine große Mehrheit des Ortsvereins dafür ausgesprochen, sie bei der OB-Wahl zu unterstützen.

 

Trotz ihres Parteiaustritts mache sie eine sozialdemokratische Politik, begründet der Ortsvereinsvorsitzende Björn Schütz auf Nachfrage die Entscheidung. Das habe sich insbesondere beim Thema Gemeinschaftsschule gezeigt. Im Übrigen wolle die Partei keinen Konservativen als Oberbürgermeister. „Es reicht, dass die Konservativen im Gemeinderat die Mehrheit haben“, sagt Schütz.

Bisher nur SPD und CDU Unterstützer

Die erste Reaktion des bisher einzigen Gegenkandidaten von Dönig-Poppensieker, Christoph Traub, auf die SPD-Entscheidung fällt knapp und unbeeindruckt aus. „Das brauche ich nicht zu kommentieren“, sagt er auf Anfrage. Mit der Unterstützung der CDU im Rücken wartet er nun ab, wie sich die anderen politischen Gruppierungen in Filderstadt entscheiden. Die FDP, die ja bekanntlich Fraktionspartner der CDU im Gemeinderat ist, tendiert laut ihrem Stadtverbandsvorsitzendem Johannes Jauch dazu, den gemeinsamen Fraktionschef Traub zu unterstützen.

Bei den Freien Wählern ist die Sache anscheinend noch offen. Man warte bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 8. Juni ab, sagt Stadtverbandsvorsitzender Dieter Lentz. Es könne ja sein, dass sich noch andere Kandidaten melden. Würde es bei den bisherigen Bewerbern bleiben, fiele die Wahl von Lentz eindeutig für Traub aus. „Er hat die absolut höhere Kompetenz.“ sagt der frühere Bürgermeister, der unter Dönig-Poppensieker keinen leichten Stand in der Verwaltung hatte.

Die Grünen haben sich ebenfalls noch nicht auf einen Kadidaten festgelegt. Sie könnten sich jedoch auch vorstellen, einen eigenen Bewerber ins Rennen zu schicken. „Eine Frau und ein Mann haben grundsätzliches Interesse“, sagt Ortsverbandschef Armin Stickler. Die beiden hätten sich jedoch noch nicht entschieden, ob sie ihren Hut tatsächlich in den Ring werfen.

Traub oben auf dem Wahlzettel

Wie auch immer das Kandidatenfeld aussehen wird, klar ist schon jetzt, dass der Name von Christoph Traub ganz oben auf dem Wahlzettel stehen wird. Er hat gleich zu Beginn der Bewerbungsfrist seine Unterlagen eingereicht. Gabriele Dönig-Poppensieker hat erst am Freitag nachgezogen. Offenbar legt sie keinen großen Wert darauf, das Feld der Bewerber anzuführen. Die Bewerbung der OB ist übrigens bereits vollständig. Sie benötigt im Gegensatz zum „Erstkandidaten“ Traub keine 50 Unterschriften von Unterstützern. Für den 44-Jährigen stellt diese Vorgabe allerdings keine echte Hürde dar.