Die Stadt Filderstadt plant eine Art Inventur: Eine Untersuchung soll klären, an welchen Stellen Sportplätze oder -hallen gebraucht werden.

Filderstadt - Das Angebot an Sportstätten in Filderstadt ist nach Einschätzung von Bürgermeister Andreas Koch stattlich. Dies sagte er im Gemeinderat. Er bezog sich offensichtlich vor allem auf die neuen Kunstrasenplätze, die entstanden sind, und die Rasenplätze, die zum Teil bereits saniert wurden oder bis zum Jahr 2019 auf Vordermann gebracht werden.

 

Es gebe aber einen weiteren Bedarf, der nicht nur durch Vereine sowie Schulen, und hier insbesondere Ganztagsschulen, entstehe. „Auch der nichtorganisierte Sport ist sehr vielfältig.“ sagte er. Den Wandel, den es im gesamten Sportbereich gebe, wolle man untersuchen. Deshalb soll nun vom Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung ein Sportstätten-Entwicklungsplan aufgestellt werden. Dabei werde auch der Wettkampfsport eine wichtige Rolle spielen.

Stadt will erst mal keine Priorisierung

Damit ging Koch auf eine Forderung des Vorsitzenden der Sportgemeinschaft (Spoge) Filderstadt, Karl Munz, ein. Der hatte zu Beginn der Gemeinderatssitzung bei der Bürgerfragestunde das Wort ergriffen. Er wollte, dass der Gesundheitssport im Sportstättenentwicklungsplan nicht zu viel Raum einnimmt. „Wir würden es gerne sehen, wenn der Wettkampfsport im Vordergrund stünde“, sagte er. Aus diesem Grund habe sich die Spoge auch für das Sportprofil am Eduard-Spranger-Gymnasium eingesetzt.

Laut Verwaltung soll jedoch ohne eine vorherige Priorisierung der gesamte Sportbereich in Augenschein genommen werden. Das beauftragte Institut will zunächst eine Bestandsaufnahme machen und danach ermitteln, welcher Bedarf an Sportstätten vorliegt. Zusammen mit allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen soll dann der Sportstättenentwicklungsplan erarbeitet werden. Das Institut, das für seine Arbeit 60 000 Euro verlangt, will dem Gemeinderat in zehn bis zwölf Monaten den fertigen Plan vorlegen.

Wie viele Stadträte und wie viele Sportfunktionäre an der Ausarbeitung teilnehmen, ist noch offen. Auch die Zahl der Jugendgemeinderäte, die den Plan mitentwickeln, ist nicht festgelegt. Trotzdem sagte Jugendrat Lucas Osterauer in der Gemeinderatssitzung, dass nur ein Vertreter des Jugendgemeinderats (JGR) zu wenig sei. Schließlich vertrete dieser alle Kinder und Jugendlichen bis 20 Jahre. „Das sind in Filderstadt rund 10 000 Menschen.“ Deshalb müsse der JGR mit drei Leuten im Planungsgremium sitzen. Dies werde man an das Institut weitergeben, sagte Stefan Hörz vom Amt für Familie, Schulen und Vereine.

Fraktionen reagieren zustimmend

Jugendrat Osterauer setzte sich auch dafür ein, dass die Erneuerung der Skater-Anlage in Bernhausen außerhalb des Sportstättenentwicklungsplans umgesetzt wird. „Eine Renovierung gehört nicht in den Sportstättenleitplan“, sagte er.

Unterstützung bekam er von SPD-Fraktionschef Walter Bauer. Diese Reparatur müsse baldmöglichst erfolgen, sagte er. Richard Briem (FW) lobte das Ansinnen, einen Sportstättenentwicklungsplan aufzustellen. Er gebe Planungssicherheit und sorge für Transparenz. Es sei wichtig, dass der Wettkampfsport mit einbezogen werde. Catherine Kalarrytou (Grüne) freute sich, dass nun planvoll vorgegangen werde. „Bisher haben wir auf Zuruf aus dem Bereich der Vereine reagiert“, sagte sie. Dem widersprach Ulrich Steck (CDU/FDP). Die Vereine hätten klare Pläne vorgelegt. Jetzt könnten sich alle Beteiligten einbringen.