Der geplante dritte Saal in der Filharmonie Bernhausen wird nicht in diesem, sondern erst im nächsten Jahr gebaut.

Bernhausen - Ursprünglich sollte die Kultur- und Kongresshalle bereits im Sommer umgebaut werden. Man wollte die zusätzlichen Einnahmen, die ein dritter Saal bringen wird, bereits in diesem Wirtschaftsjahr mitnehmen.

 

Doch daraus wird nichts. Der Baubeschluss lässt noch auf sich warten. Eine genaue Kostenberechnung muss erstellt werden. Hinzu kommt, dass das Hochbauamt wegen des Brandschutzes in städtischen Gebäuden sowieso überlastet ist. Wenn schließlich der Baubeschluss gefasst ist, folgt eine Ausschreibung der Arbeiten. Es könnte deshalb voraussichtlich frühestens im Oktober gebaut werden. „Dagegen würde ich mich aber mit Händen und Füßen wehren“, sagte der Geschäftsführer der Filharmonie, Thomas Löffler. In diesem Fall würde nämlich durch die Bauarbeiten das Geschäft des Kultur- und Kongresszentrums wesentlich beeinträchtigt.

Baubeginn in den Faschingsferien

Die Folge ist, dass erst in den nächsten Faschings- und Osterferien gebaut werden kann. Als erstes soll der Aufgang zur Terrasse über dem Haupteingang erstellt werden. Der Bau des Saals auf der Terrasse wird dann folgen. Löffler hofft, dass der neue Raum mit seinen 120 Quadratmetern im Sommer 2013 genutzt werden kann.

Der Geschäftsführer erklärte im Finanz-, Kultur- und Sozialausschuss, dass der Saal dringend gebraucht werde. „Wir haben schon einige Veranstaltungen absagen müssen, die lukrativ gewesen wären.“ Löffler glaubt, dass mit dem neuen Saal ein Gewinn von 105 000 Euro pro Jahr erzielt werden kann. Das bedeutet, dass die Baukosten in Höhe von 483 000 Euro in rund viereinhalb Jahren erwirtschaftet würden. Danach könnten die zusätzlichen Einnahmen dafür sorgen, dass der Verlust der Halle, der im Jahr 2012 voraussichtlich 955 000 Euro beträgt, verringert wird.

Der neue Saal soll vor allem für das Tagungsgeschäft eingesetzt werden, das weiterhin floriert. Eine große Glasfront wird dafür sorgen, dass viel Licht auf die Tagungsteilnehmer fällt. Gleichzeitig können sie den Ausblick auf die farbigen Lippen werfen, die von der Künstlerin Rosalie vor der Filharmonie installiert und „Im Regenbogen“ genannt wurden. „Wir haben den neuen Saal deshalb auch schon Regenbogensaal genannt“, sagte Löffler.

Andere Varianten zu teuer

Der Geschäftsführer wies darauf hin, dass auch noch andere Varianten für einen Ausbau der Halle angedacht waren. „Es hätte uns gut gefallen, wenn wir das Foyer vor dem neuen Saal erweitern hätten können“, sagte er. Den zusätzlichen Platz hätte man dann für das Catering und für Stehtische nützen können. „Wir haben jedoch eingesehen, dass die Kosten zu hoch gewesen wären.“ Rund 300 000 Euro hätten dafür ausgegeben werden müssen. Bürgermeister Andreas Koch erklärte, er habe sich dafür ausgesprochen, dass die billigere Variante gewählt wurde. Das Foyer hätte nach seiner Ansicht nur die betrieblichen Abläufe verbessert. „Die Sache muss sich auf jeden Fall rechnen“, sagte er.

Um zusätzlichen Platz für die Gesellschaften zu schaffen, die den neuen Saal anmieten, soll nach den Vorstellungen von Thomas Löffler nun das Foyer, das unter dem Saal im Erdgeschoss liegt, umgestaltet werden. Die Stadträte im Ausschuss begrüßten das Projekt der Filharmonie und fassten den Grundsatzbeschluss für den Bau des zusätzlichen Saales.