In Feuerbach bereiten sich viele Ehrenamtliche intensiv auf die neuen Mitbürger vor, die ab Juli kommen werden.

Feuerbach - Die Feuerbacher wollen helfen. Die Bereitschaft, sich für Flüchtlinge zu engagieren, ist im Bezirk nach wie vor sehr groß. Bis Ende des Jahres werden rund 150 Asylbewerber in zwei Neubauten im Gebiet Schelmenäcker-Süd eingezogen sein. Die Feuerbacher bereiten sich nun schon seit Wochen auf die anstehenden Aufgaben vor, um die Flüchtlinge gebührend zu empfangen und um ihnen die Integration zu erleichtern. Erste Erfahrungen sammelt der Freundeskreises Flüchtlinge Feuerbach (FFF) schon seit Mai vergangenen Jahres. Die Mitglieder unterstützen die Sozialarbeiter bei der Betreuung einer 15-köpfigen syrischen Großfamilie.

 

Am vergangenen Donnerstag fand nun das zweite Treffen des FFF statt, um die Hilfe für die Flüchtlinge besser zu koordinieren. Mehr als 100 Bürger kamen ins Bezirksrathaus, um ihre ehrenamtliche Hilfe anzubieten. „Ich bin positiv überrascht“, sagte Bezirksvorsteherin und Gastgeberin Andrea Klöber. Und der Sprecher des Freundeskreises, Wolf-Dieter Dorn, meinte, dass der Saal noch voller sei als beim ersten Treffen im Februar vergangenen Jahres. Anwohner des Gebiets Schelmenäcker-Süd waren gekommen, sie werden von Juli an in direkter Nachbarschaft zu den Flüchtlingen leben. Aber auch Bezirksbeiräte, Vertreter von Vereinen und Schulen sowie viele Menschen, die noch kein Amt in Feuerbach innehaben, erklärten sich bereit, zu helfen. Besonders freute sich Dorn über eine Gruppe Jugendlicher aus dem Neuen Gymnasium, die sich auch einbringen möchte.

Es werden noch Mitstreiter gesucht

Trotz der großen Bereitschaft fehlen aber immer noch in einigen Bereichen tatkräftige Helfer – zum Beispiel in der Gruppe Gesundheit. Sprecher Udo Schiller hat bislang neun Freiwillige gefunden: „Das reicht aber noch nicht.“ Am Beispiel eines Vierjährigen, dessen elf kariöse Zähne behandelt werden mussten, zeigte er auf, das in diesem Bereich für den Freundeskreis sehr viel zu tun sein wird. Vier bis fünf Termine seien in diesem speziellen Fall zu organisieren gewesen – bei verschiedenen Ärzten. Es sei wichtig, dass die Flüchtlinge da nicht allein gelassen werden. Und zusätzlich solle oft auch noch ein Übersetzer mit dabei sein.

Auch bei den Dolmetschern könnten die Feuerbacher noch Unterstützung vertragen. „Viele Sprachen fehlen noch“, sagte FFF-Mitglied Roland Saur. „Sprechen Sie bitte auch Freunde und Bekannte an.“ Ehrenamtliche mit Arabischkenntnissen habe man zwar schon einige, allerdings nicht genug. Auch Übersetzer für die Menschen aus Afghanistan, Pakistan oder Eritrea werden gesucht.

Noch nicht fündig geworden ist der Freundeskreis auch beim Thema Lagerraum. Derzeit gibt es keinen Platz, an dem die Kleider- und Sachspenden gesammelt werden können, sagte Heidi Montgomery, die sich beim FFF um die Gruppe „Bedarf“ kümmert.

Des Weiteren hat der Freundeskreis unter anderem Gruppen zu den Themen Ämterbegleitung, Kinder und Jugendliche, Wohnungssuche, Fahrräder, Arbeit, Freizeit und Sport sowie Deutsch- und Fremdsprachenunterricht gebildet. In den nächsten Tagen werden die einzelnen Teams nun selbstständig weitere Treffen organisieren. Weitere Helfer sind immer willkommen.