Seit zwei Wochen leben 50 Flüchtlinge in Wohncontainern auf dem ehemaligen Renault-Gelände in Echterdingen. Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell hat sie am Mittwoch begrüßt.

Leinfelden-Echterdingen - Seit zwei Wochen leben 50 Flüchtlinge in Wohncontainern auf dem ehemaligen Renault-Gelände im Stadtteil Echterdingen. Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell hat am Mittwoch die vor allem aus Syrien, aber auch aus Georgien, Tunesien und sogar Togo stammenden Menschen mit Vertretern der Stadtverwaltung, der AWO und ehrenamtlichen Helfern vom AK Asyl begrüßt. Als kleines Willkommensgeschenk erhielten die Neuankömmlinge einen Stadtplan, Zahnbürste, Duschgel und – sicher zu ihrer eigenen Überraschung – einen Aktenordner. „Deutschland ist ein bürokratisches Land, da können Sie diesen brauchen und ihre Unterlagen abheften“, sagte Kalbfell. Der Bürgermeister sicherte den Neuankömmlingen eine „so gut wie mögliche Unterstützung“ zu. Er machte aber auch deutlich, dass Deutschland gerade sehr viele Flüchtlinge aufnehmen müsse und riet den Menschen, Geduld zu haben. „Unterkünfte sind am wichtigsten“, sagte Kalbfell.

 

Krieg und kaputte Häuser seien der Grund, weshalb sie ihre Heimat verlassen hätten, schilderten Flüchtlinge dem Bürgermeister ihre Lage. Einige der Syrer mussten ihre Familien zurücklassen und sorgen sich um ihre Kinder. „Immer gibt es Kämpfe, das ist nicht gut“, sagten sie. Auf ihrer Wunschliste steht ein WLAN-Netz ganz oben, damit sie mit ihren Verwandten und Bekannten in Kontakt bleiben können. Auch medizinische Behandlung ist für einige wichtig. Nicht zuletzt hoffen viele, bald mit ihren auf ganz Deutschland verteilten Verwandten und Bekannten zusammenkommen zu können. Und ein 16-Jähriger wünscht sich, möglichst bald wieder in die Schule gehen zu können. Das sei in seiner Heimat wegen des Krieges in den vergangenen beiden Jahren nicht möglich gewesen.

„Wir sind sehr dankbar für die Hilfe, die wir hier bekommen“, sagte einer ihrer Sprecher und ließ sich wie etliche andere zusammen mit dem Bürgermeister fotografieren. Kalbfell wird sicherlich heute Abend auf vielen Displays in Syrien zu sehen sein.