Die Stadt muss zwei Wohnblöcke und auch die Kreisberufsschul-Hallen länger für Flüchtlinge bereit stellen, als ursprünglich geplant. Bis Mitte 2017 sollen sie geräumt werden.

Ludwigsburg - Eigentlich hätten zwei die Wohnblöcke am Sonnenberg im September abgerissen werden sollen, weil sie nicht mehr als Flüchtlingsunterkünfte benötigt werden. Doch dieses Versprechen von Stadt und Kreis kann nicht eingelöst werden. Sie werden bis Juni 2017 weiterhin benötigt – bis dahin sollen dann genügend neue Unterkünfte gebaut werden, und auch die belegten Kreis-Berufsschulhallen wieder nutzbar sein.

 

Noch auf einer Bürgerinformationsveranstaltung im Jahr 2014 hatten Vertreter der Stadtverwaltung und des Landratsamtes zugesagt, dass im Herbst 2016 der Wohnblock als Flüchtlingsunterkunft geräumt wird. Doch trotz zurückgehender Flüchtlingszahlen ist die Raumnot offenbar weiter groß. „Die Stadt sieht sich nun gezwungen, die Belegung entgegen ihrer bisherigen Absicht zu verlängern“, erklärt der Sozialbürgermeister Konrad Seigfried, „solange noch Notunterkünfte wie Sporthallen belegt werden müssen, werden wir keine funktionstüchtigen Unterkünfte abreißen können.“ Er bittet für diese Entscheidung um Verständnis.

Wenn Mitte nächsten Jahres die Unterkünfte geräumt sind, kann die Wohnungsbau Ludwigsburg in dem Gebiet Sonnenberg-Südwest neue Wohnungen bauen. Zum Hintergrund: Im Oktober 2014 sind die ersten Flüchtlinge in den zum Abriss vorgesehenen Wohnblock der Ludwigsburger Wohnungsbau eingezogen. „Die Unterbringung der vielen Asylsuchenden war zu diesem Zeitpunkt äußerst drängend und die Wohnungen waren eine der wenigen Möglichkeiten, mit der die Stadt kurzfristig reagieren konnte“, erklärt der Sozialbürgermeister Konrad Seigfried.