Im Fall der verschwundenen Flüchtlinge aus dem Reitstadion könnten zumindest bei einem Teil abgelehnte Asylanträge der Grund gewesen sein, die Zeltstadt zu verlassen.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Aus dem Reitstadion in Stuttgart sind einige Flüchtlinge verschwunden, die nun gesucht werden. Wie das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) am Freitag mitteilte, haben 35 der algerischen Flüchtlinge, die am 28. Januar aus der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Ellwangen nach Stuttgart verlegt wurden, bereits ihren ablehnenden Bescheid vom Bundesamt für Flüchtlinge erhalten.

 

Datenabgleich noch nicht möglich

Ob diese 35 unter den 42 Männern sind, die seit dem 4. Februar aus der Zeltstadt verschwunden sind, ist noch unklar. Ein Datenabgleich sei noch nicht möglich gewesen, sagt ein RP-Sprecher. Er erachtet es jedoch für möglich, dass Flüchtlinge aufgrund des Ablehnungsbescheids das Land verlassen haben könnten, weil sie nun wissen, dass sie hier keinen Bleibestatus erhalten werden.

Wie berichtet sind die 42 „abgängigen“ Flüchtlinge zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. „Werden sie aufgegriffen, werden sie von wieder in ihre Ursprungsunterkunft zurückgeschickt“, erklärt der Sprecher. Dort, also im Reitstadion, verblieben sie dann so lange, bis man sie abschieben könne. Das sei momentan aber noch nicht möglich. Die Bundesregierung bemüht sich bekanntlich darum, zu erreichen, dass die nordafrikanischen Länder ihre Staatsangehörigen wieder aufnehmen.

Ruhe eingekehrt

Seit Mitte Januar sind 77 Nordafrikaner aus der LEA Ellwangen ins Reitstadion verlegt worden, weil sie als Unruhestifter aufgefallen waren. „Die LEA funktioniert seither wieder, dort ist Ruhe eingekehrt“, berichtet der RP-Sprecher. Das Aggressionspotenzial sei verschwunden.