Am Dienstag, 16. Februar, stimmt der Bezirksbeirat über die Pläne der Stadt ab, auf der Schlotwiese fünf Systembauten für knapp 400 Flüchtlinge zu errichten.

Zuffenhausen - Am Dienstag, 16. Februar, wird im Bürgerhaus Rot an der Auricher Straße 34 über die Planungen diskutiert, fünf Systembauten für knapp 400 Flüchtlinge auf der Schlotwiese zu errichten. Von 17 Uhr an informieren der Erste Bürgermeister Michael Föll und Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle über das Thema, im Anschluss findet dann eine Bezirksbeiratssitzung statt. Nach aktuellem Stand ist davon auszugehen, dass die Beiräte sich gegen die Pläne der Stadt aussprechen werden.

 

In einem gemeinsamen Brief an die Presse teilen die Fraktionen von SPD, Grünen, SÖS-Linke-Plus und Freien Wählern mit, dass sie den Standort Schlotwiese ablehnen. „Die Hauptgründe sind die Isolation der Unterkünfte, der absehbare Mangel an ehrenamtlichen Betreuern für eine zu hohe Zahl von Menschen und die Überbauung einer wertvollen Grünfläche“, heißt es in der Begründung. Optimale Standorte, so das Schreiben, gebe es in Zuffenhausen nicht mehr. Einige wenige, teils in Privatbesitz befindliche Areale könnten allerdings ins Auge gefasst werden. Konkret wird ein Grundstück an der Frankenstraße genannt, wo drei Systembauten für 240 Flüchtlinge erstellt werden könnten. Der Eigentümer sei bereit, der Stadt das Areal zu überlassen, zudem bliebe man innerhalb des „Stuttgarter Weges“, also unter der Zahl von 250 Menschen.

Die AfD sperrt sich komplett gegen neue Unterkünfte

Komplett gegen Flüchtlingsunterkünfte auf der Schlotwiese als auch gegen weitere Unterkünfte in Zuffenhausen ist die Vertreterin der AfD. Einen entsprechenden Antrag möchte Lidia Korneffel am Dienstag einbringen. Auf der Schlotwiese, so die Begründung, würden junge Menschen Sport treiben, so solle es bleiben. Es seien bereits viele Turnhallen den Schülern weggenommen worden. Zudem befände sich in der Nähe ein Freibad. „Da könnte es Ärger mit den Islamisten geben, die Anstoß daran nehmen, Menschen des jeweils anderen Geschlechts in Badekleidung sehen zu müssen“, heißt es in der Begründung.

Auch die CDU-Fraktion wird sich am Dienstag mit großer Wahrscheinlichkeit gegen die Pläne der Stadt aussprechen. „Unsere Haltung ist klar“, sagt Fraktionssprecher Hartmut Brauswetter. Einen gesonderten Antrag werde er nicht einbringen. Das gilt auch für die FDP. Deren Sprecher Karlheinz Schmid macht deutlich, dass er in der Sitzung das Wort ergreifen und Klartext sprechen werde. „Wer der Schlotwiese das Wort redet, der versündigt sich an der Zuffenhäuser Bevölkerung“, sagt er. Und: „Wir werden uns bis zur letzten Sekunde wehren.“ Leider habe Zuffenhausen im Gemeinderat keine Lobby. Nach wie vor gebe es in Stuttgart Bezirke, die weitaus weniger Flüchtlinge aufnehmen müssten. Einen Alternativvorschlag hat Schmid parat: Von der Malberg-Siedlung an der Pliensäckerstraße verlaufe entlang des Feuerbachs ein Radweg nach Zazenhausen. Flächen südlich des Radwegs lägen brach und seien im Besitz der Stadt. Dort wäre laut Schmid ein geeigneter Platz für Flüchtlingsunterkünfte.