Grüne und SPD fordern in Anträgen eine stärkere Integration der Flüchtlinge sowie bessere Wohnbedingungen.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - In den zurückliegenden zwei Jahren habe der Stuttgarter Süden rund 400 ausländische Mitbürger dazu bekommen, sagte Arnim Emrich von der SPD im Bezirksbeirat Süd. Seit August hat der Stadtbezirk eine dritte Flüchtlingsunterkunft in der Böblinger Straße 18. Die ersten Asylsuchenden sind dort eingezogen. „Wir können jetzt nicht mehr einfach beim Status quo bleiben“, betonte Emrich. Seine Partei fordert deshalb in einem Antrag die Stadtverwaltung dazu auf, neue Angebote zu schaffen, die interkulturelle Begegnungen fördern. „Ich spreche bewusst von allen Zuwanderern“, ergänzte Emrich. Das Gremium befürwortete den Antrag.

 

Die SPD wünscht sich mehr Angebote zur Integration

Der SPD-Fraktion fehlen vor allem Angebote, durch welche die alteingesessenen Bewohner des Südens und die Zuwanderer in Kontakt kommen. Auch weitere Sprach- und Integrationskurse seien notwendig. „Oft ist auch das Problem, dass die Sprachkurse nicht in Fußnähe erreichbar sind“, sagte Emrich. Die SPD wünscht sich zudem Angebote zur Kleinkindbetreuung für die Flüchtlingsfamilien, aber auch Angebote des Jobcenters, damit die Flüchtlinge von den erweiterten Möglichkeiten zur Arbeitsaufnahme profitieren können.

Zuletzt fordern die Sozialdemokraten konkrete Antworten von der Stadt, wie die Maßnahmen, welche auf dem Flüchtlingsgipfel der Landesregierung beschlossen wurden, konkret im Süden umgesetzt werden. Wolf-Dieter Wieland von der FDP lobte den Antrag der SPD. „Wir haben über die Themen auch schon im Freundeskreis gesprochen“, sagte er. Sowohl Wieland als auch Roland Petri von der CDU wünschen sich, dass ein Vertreter des Sozialamtes in naher Zukunft über die Situation im Bezirk berichtet. Auch Michael Knödler von der Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus befürwortete diesen Vorschlag. „Wir müssen diesen Menschen, die auf der Flucht sind, so gut wie möglich helfen“, sagte er.

Die Grünen bemägeln fehlende Außenflächen

Die Grünen fordern zudem in einem weiteren Antrag, eine bessere Situation für die Bewohner der neuen Unterkunft in der Böblinger Straße 18. Es gebe keine Flächen im Freien, wo sich die Bewohner und vor allem die Kinder ungestört aufhalten können. Die Grünen-Fraktion hält die Situation für unzumutbar. „Der Hinterhof wird genutzt, aber er ist wirklich nicht schön“, sagte auch Wieland. Dennoch, man müsse auch auf die Anwohner Rücksicht nehmen. Die wiederum fühlten sich gestört, wenn bis mitten in der Nacht Lärm im Hinterhof sei. „Da müssen wir die Anwohner und die Asylbewerber unter einen Hut kriegen“, betonte Wieland.