228 Flüchtlinge sind in den Systembauten im Neckarpark untergebracht. Auch wenn sich Ehrenamtler und Fachkräfte einig sind, dass die Einrichtung in einem guten Zustand ist, gibt es Mängel. Vor allem der fehlende Hausmeisterservice wird kritisiert.

Bad Cannstatt - Vor rund sechs Wochen sind die ersten Flüchtlinge in die neuen Unterkünfte im Neckarpark eingezogen, 228 Menschen aus 29 Nationen. Sie wohnen in drei Systembauten mit insgesamt 81 Zimmern, 14,5 Quadratmeter für drei Personen. Auch wenn sich Ehrenamtler und Fachkräfte einig sind, dass die Einrichtung in einem guten Zustand ist, gibt es Mängel.

 

Bei einem Rundgang durch die Unterkunft hat sich die Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch (Grüne) ein Bild von der Situation gemacht. Auch Stefan Spatz vom Sozialamt nahm an dem Termin teil, genau wie Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler. „Hier gibt es noch Vieles zu tun“, sagte Wolfgang Rolli. Er ist einer von vielen Ehrenamtlern, die sich im Neckarpark engagieren. Rolli sprach von „organisatorischen Mängeln“. Neben dem Hinweis, dass es in den Unterkünften bislang kein Internet und kein Telefon gebe, kritisierte er vor allem den fehlenden Hausmeisterservice.

Die Caritas ist für die neue Unterkunft zuständig

„Wenn eine Sicherung rausfliegt, fallen 40 Kühlschränke aus“ und die Lebensmittel der Bewohner werden schlecht, machte der Ehrenamtler den Ernst der Lage deutlich und ergänzte: „Hier fliegt die Sicherung regelmäßig raus.“ Das bestätigte auch die Caritas-Mitarbeiterin Yvonne Rixecker. „Es gibt hier oft Stromausfälle“, sagte sie. Als einer von fünf freien Trägern, die sich in Stuttgart um die Betreuung der Flüchtlinge kümmern, ist die Caritas für die Unterkunft im Neckarpark zuständig. Bewohner haben laut Rixecker zudem beklagt, dass unter der auf den Hinweisschildern angegebenen Nummer des Liegenschaftsamtes oft nur eine Bandansage laufe.

Spatz versprach, dem nachzugehen. Auch das Telefonproblem werde er mit dem Liegenschaftsamt klären. Beim Thema Hausmeisterservice machte Spatz allerdings deutlich, dass so etwas zu Lasten der pädagogischen Betreuung der Flüchtlinge gehen würde. Schon heute bezahle die Stadt Millionen-Beträge, um eine staatliche Aufgabe zu leisten. Er verwies darauf, dass der Betreuungsschlüssel in Stuttgart im Vergleich zu anderen Städten und Landkreisen sehr gut sei. Ein Mitarbeiter sei im Schnitt für 68 Bewohner zuständig. Wolle man einen Hausmeisterservice finanzieren, verschlechtere sich dieser Betreuungsschlüssel. Er werde das aber mit den freien Trägern besprechen.