Seit einigen Tagen sorgt eine Karte mit Adressen von Flüchtlingsheimen im Internet für Empörung. Nun hat Google die Karte aus dem Netz entfernt – weil sie gegen Richtlinien des Internetkonzerns verstößt.

Hamburg - Google hat eine umstrittene Landkarte mit Asylbewerberheimen in Deutschland aus dem Netz genommen. Zwar erachte Google „den Zugang zu Informationen und die freie Meinungsäußerung als außerordentlich wichtig“, erklärte Google-Sprecherin Lena Heuermann am Freitag in Hamburg. Wann immer jedoch Inhalte illegal seien, entferne der Konzern sie von seinen Produkten. „So verfahren wir auch mit Inhalten, die gegen unsere Richtlinien und Nutzungsbedingungen verstoßen, wozu auch das Zufügen von Schaden sowie die Förderung von Hass gehören“, erklärte Heuermann zur Begründung.

 

Über die Löschung der Landkarte durch Google hatte zuerst „Spiegel Online“ berichtet. Dem Nachrichtenportal zufolge waren Aktivisten gegen die Karte Sturm gelaufen und hatten den Internetriesen zum Löschen der Karte aufgefordert, weil sie zu Anschlägen ermutigen könnte.

Auf der Karte waren demnach mit für Google typischen Pins Flüchtlingsunterkünfte verzeichnet – mit ihrem genauen Standort, teilweise auch mit Postanschrift und Telefonnummer sowie Informationen darüber, wie viele Asylbewerber untergebracht sind. In der Legende hieß es dazu laut „Spiegel Online“, die Karte sei „im Zuge der Kampagne ‚Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft’“ erstellt worden.