In der Anlage haben nie Flüchtlinge gewohnt. Als sie im Mai 2016 fertig wurde, war bereits klar, dass die Flüchtlingszahlen zurückgehen und der Kreis anderweitig genügend Unterbringungsmöglichkeiten hatte. „Die Anlage wurde als eiserne Reserve vorgehalten“, heißt es dazu in einer Antwort auf eine Anfrage im Kreistag. Damit die Siedlung funktionsfähig bleibt, wurde sie aber dauerhaft beheizt. Wie hoch die Kosten dafür sind, lasse sich erst klären, wenn die Siedlung abgebaut wird. „Als klar war, dass wir die Container nicht mehr benötigen, haben wir sie der Stadt Leonberg angeboten“, erklärt Landrat Roland Bernhard. Dies sei im Februar 2018 gewesen. Kurze Zeit später hatte Kaufmann die Idee eines Studentenwohnheims in der Anlage ins Spiel gebracht.

 

Wie war es wirklich?

An dieser Stelle gehen die Darstellungen auseinander. „Wir haben das Landratsamt vergangenes Jahr angeschrieben. Damals war von einem Kauf der Anlage keine Rede. Wir dachten eher an eine Verpachtung“, sagt Martin Kaufmann.

Dem widerspricht das Landratsamt: „Das Angebot zum Kauf wurde erstmalig Ende März 2018 unterbreitet. Dann am 11. Februar 2019 mit einem Brief des Landrats erneuert“, berichtet die Sprecherin des Landratsamtes, Rebecca Kottmann. In der Zwischenzeit habe man die Anlage in Warmbronn belassen, weil es der Wunsch der Stadt gewesen sei, diese etwa für eine studentische Nutzung offen zu halten.