Nun ist sicher, was schon stark vermutet wurde: Die auf La Réunion angeschwemmte Flügelklappe stammt von Malaysia-Airlines-Flug MH370. Das gab die Pariser Staatsanwaltschaft bekannt.

Paris - Eine Seriennummer ist der Beweis: Die auf der französischen Insel La Réunion gefundene Flügelklappe stammt nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft vom vermissten Malaysia-Airlines-Flug MH370. Dies habe die weitergehende Untersuchung des Wrackteils bestätigt, hieß es am Donnerstag aus Paris.

 

Die französischen Ermittler hatten bislang nur von einer „sehr starken Vermutung“ gesprochen. Die im Indischen Ozean angeschwemmte Flügelklappe war zur Analyse in ein Labor bei Toulouse gebracht worden. Die malaysische Regierung hatte das Wrackteil einer Boeing 777 sehr früh der verschwundenen MH370 zugeordnet.

Amanda Lawton, die Tochter eines australischen Ehepaars, das beim Verschwinden an Bord des Jets war, begrüßte die Nachricht aus Paris. „Seit das Flügelteil vor mehr als einem Monat gefunden wurde, waren wir stets daran interessiert, Klarheit und Beweise zu bekommen, dass das Teil zur MH370 gehörte“, sagte Lawton dem Nachrichtenportal „news.com.au“.

Suchgebiet verändern?

Regierungsminister aus Australien, China und Malaysia wollten am Freitag im australischen Canberra zusammenkommen. Sie wollen nach Abgaben von „news.com.au“ darüber beraten, ob das Suchgebiet nach dem Fund womöglich verändert werden soll.

Malaysia-Airlines-Flug MH370 war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur in Malaysia nach Peking mit 239 Menschen an Bord vom Kurs abgewichen und ist seitdem spurlos verschwunden. Ermittler tappen bei der Suche nach der Ursache weiter im Dunkeln.

Wo liegt das Wrack?

Das Wrack wird derzeit im südlichen Indischen Ozean vermutet, 2000 Kilometer westlich von Australien. Meeresforscher des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel vermuten das Wrack allerdings inzwischen 3500 Kilometer weiter nördlich.

Die Flügelklappe war am 29. Juli auf der Insel La Réunion östlich von Madagaskar entdeckt worden. Nach dem Fund des Wrackteils war intensiv nach weiteren Trümmerteilen gesucht worden. Französisches Militär und Polizei suchten mit Flugzeug, Hubschraubern und Schiffen ein 10.000 Quadratkilometer großes Gebiet im Indischen Ozean ab. Zudem wurde der Küstenabschnitt mehrfach durchforstet.

Dabei wurden auf der französischen Tropeninsel auch verdächtige Teile gemeldet. Tatsächlich interessante Funde gab es dann aber nach Angaben der Präfektur in Saint-Denis de la Réunion doch nicht. Auch zwischenzeitlich auf den Malediven angeschwemmte Trümmer stammten nach einer malaysischen Analyse nicht vom verschwundenen Flug MH370.