Die Passagierzahlen haben sich nach schwachem Start stabilisiert, so die Halbjahresbilanz des Stuttgarter Flughafens. Demnach gibt es immer weniger Flugbewegungen auf den Fildern – dank größerer Maschinen.

Stuttgart - Am Flughafen Stuttgart starten und landen immer weniger Maschinen. Die Zahl ist gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 7,7 Prozent gesunken. Der Geschäftsführer der Flughafengesellschaft (FSG), Georg Fundel, hat den Rückgang um rund 4500 Flugbewegungen mit der Politik der Airlines begründet, verstärkt auf größere Maschinen zu setzen. Der Trend hat sich zuletzt durch den Umstand verstärkt, dass die bisher national mit kleineren Flugzeugen agierende Lufthansa Aufgaben an die Tochter Germanwings delegiert hat.

 

Gegenüber dem Rekordjahr 2007 sind die Flugbewegungen um 33 000 gesunken – bei annähernd gleich viel Passagieren, lasse man das damals noch existierende Winterdrehkreuz von Tui unberücksichtigt, betont Fundel. Auf der Einnahmenseite habe sich dieser Rückgang aber nicht negativ ausgewirkt.Die Erhöhung des Sitzladefaktors um zuletzt zwei Prozent – im Juni betrug er 79 Prozent – könnte zudem die Fluggesellschaften veranlassen, gestrichene Strecken wieder ins Programm aufzunehmen oder neu anzubieten. So seien künftig Kiew und Genf im Angebot.

Fast gleichauf mit Frankfurt

Am Flughafen wurden im ersten Halbjahr rund 4,4 Millionen Passagiere gezählt, das sind 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit liege Stuttgart besser als die Konkurrenten in Hamburg und Köln sowie fast gleichauf mit Frankfurt. Das Jahr habe aber „richtig schlecht“ begonnen, so Fundel, Ein Minus von 4,4 Prozent im ersten Quartal hätten ihn und seinen Mitgeschäftsführer Walter Schoefer darüber nachdenken lassen, „ob wir bei unseren Projekten nicht eine Vollbremsung einleiten“. Sie entschieden sich abzuwarten. Dies sei richtig gewesen, denn im zweiten Quartal wurde ein Plus von 1,3 Prozent verzeichnet.

Fundel erwartet für das zweite Halbjahr kein weiteres Wachstum. Die Fluggesellschaften stünden auch wegen der hohen Kerosinpreise unter Kostendruck und könnten kaum rentabel arbeiten. Er rechnet erneut mit rund 9,7 Millionen Passagieren am Jahresende. Die FSG werde aber wegen der schlechteren Rahmenbedingungen, unter anderem nannte er Lohnerhöhungen, das Vorjahresergebnis von rund 30 Millionen Euro nicht wiederholen können.Der Flughafen ist gestern als erster in Deutschland zum dritten Mal von Delta Airlines für seine „herausragende Abfertigung“ ausgezeichnet worden. Damit wird jeweils eine von weltweit 36 Stationen der Airline gewürdigt, die Stuttgart direkt mit Atlanta (USA) verbindet. Kriterien sind Pünktlichkeit, Arbeitssicherheit und Flugzeugsicherheit.

Tarifvertrag mit deutlichen Gehaltssteigerungen

Der Dank gehe auch an die Mitarbeiter bei der Vorfeldabfertigung, so Fundel. Die Belegschaft des Airport Ground Service kann sich aber nicht nur über die Auszeichnung freuen, sie erhält auch zum ersten Mal einen Tarifvertrag mit deutlichen Gehaltssteigerungen. Nachhaltigkeit habe bei der FSG eben „nicht nur eine ökonomische und ökologische, sondern auch eine soziale Dimension“, sagt Walter Schoefer.