Architekten und Sprachwissenschaftler erhalten Geld für zwei große Forschungsprojekte. Die Förderung für beide Projekte läuft nun bis zum Jahr 2018.

Stuttgart - Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Fördermittel für gleich zwei Sonderforschungsbereiche an der Universität Stuttgart bewilligt: Einer dieser großen Forschungsverbünde in der Linguistik beschäftigt sich schon seit dem Jahr 2006 mit Doppel- und Mehrdeutigkeiten in der Sprache. Die Förderung wird nun ein zweites Mal bis zum Jahr 2018 verlängert. Neu hinzu kommt ein Sonderforschungsbereich, der einen neuen Zugang zum Entwerfen und Konstruieren in der Architektur eröffnen soll.

 

Dabei werden Konstruktionsprinzipien aus der Biologie in ein ingenieurwissenschaftliches Modell übertragen, das Architekten beim Konstruieren von Gebäuden nutzen können. Das aufstrebende Fachgebiet wird Bionik genannt. Dafür erhält die Universität Stuttgart in den kommenden vier Jahren rund neun Millionen Euro.

„Unser Ziel sind multifunktionale, anpassungsfähige und gleichzeitig ökologisch effiziente Strukturen, die die Grenzen herkömmlicher Baukonstruktionen weit hinter sich lassen“, so Jan Knippers vom Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen der Universität Stuttgart. Als Mitglied eines dreiköpfigen Forscherteams erhielt Knippers im vergangenen Jahr den Forschungspreis der Gips-Schüle-Stiftung für die Entwicklung eines neuartigen Klappmechanismus, der ohne Gelenke und Scharniere auskommt – Vorbild für dieses Prinzip war die Paradiesvogelblume.

Die 50 Forscherinnen und Forscher rund um Artemis Alexiadou vom Institut für Linguistik werden die neuen Fördermittel dazu nutzen, ihre bisherigen Forschungsergebnisse auf wenig untersuchte Sprachen anzuwenden.