Sebastian Vettel meldet sich zurück. Der Weltmeister raste in Bahrain auf Startplatz eins. Eher enttäuschend lief es dagegen für das zuletzt so starke Mercedes-Team.

Sakhir - Konter vom Weltmeister, Dämpfer für Mercedes: Sebastian Vettel hat mit der Fahrt auf die Pole Position in Bahrain die alte Formel-1-Hackordnung wieder hergestellt. „Das fühlt sich großartig an“, sagte der in dieser Saison noch sieglose Hesse am Samstag in Sakhir erleichtert. Silberpfeil-Star Nico Rosberg musste sich dagegen sechs Tage nach seiner Sieg-Premiere mit Startplatz fünf begnügen. Ganz bitter lief es für Michael Schumacher, für den es nach technischen Problemen mit dem zweiten Mercedes nur zu Startplatz 17 reichte.

 

Für Vettel war es bereits die 31. Pole Position seiner Karriere. Zweiter wurde WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton im McLaren vor Vettels Red-Bull-Teamgefährten Mark Webber. „Das war der erste Schritt in die richtige Richtung“, sagte Vettel. Der Titelverteidiger geht nach einem mäßigen Saisonstart nur als WM-Fünfter ins Rennen am Sonntag (14 Uhr auf RTL und Sky). „Das Auto hat sich viel besser angefühlt. Ich bin sehr zufrieden“, erklärte der Heppenheimer.

Vettel muss in Bahrain auf sein altes Auspuffmodell verzichten und nach Entscheidung des Teams mit einem modifizierten Heckmodell fahren. „Die Jungs haben extrem hart gearbeitet. Ich weiß nicht, wie sie das machen. Sie schlafen jede Nacht nur zwei, drei Stunden und haben trotzdem noch volle Energie“, lobte der zweimalige Champion seine Crew. „Das Ergebnis gibt einem viel Energie, weil man sieht, dass sich die ganze Arbeit lohnt.“

Ernüchterung bei Mercedes

Dagegen setzte bei Mercedes Ernüchterung ein. Rosberg war mit dem Rückenwind seines Sieges von China in der Vorwoche am Freitag und am Samstagvormittag zur Trainings-Bestzeit gerast. Im entscheidenden Abschnitt der Qualifikation aber kam der 26-Jährige nicht richtig auf Touren. „Ich war am Ende nicht schnell genug“, räumte Rosberg ein. Immerhin habe er einen Satz frische Reifen für das Rennen sparen können. „Das wird ein großer Faktor sein“, urteilte Teamchef Ross Brawn. „Da kann noch richtig viel passieren. Deswegen bin ich guter Dinge“, sagte Rosberg.

Schumacher indes stoppte ein defekter Seilzug an seinem W03. „Der Heckflügel hat nicht mehr funktioniert“, sagte der siebenmalige Weltmeister. Er war zum Ende nicht mehr aus der Box gefahren. Caterham-Pilot Heikki Kovalainen hatte Schumacher daher mit seiner besten Runde noch verdrängen können.

Getriebewechsel bei Maldonado

0,013 Sekunden fehlten dem 43-Jährigen letztlich zum Sprung in die nächste Runde. Weil Williams-Fahrer Pastor Maldonado wegen eines Getriebewechsels fünf Startplätze zurückversetzt wird, rutscht Schumacher immerhin einen Rang nach vorn auf 17. „Wir werden versuchen, das Beste aus den frischen Reifen zu machen“, versprach Schumacher.

Für Timo Glock war gewohnt früh Feierabend. Der Marussia-Fahrer musste sich mit Rang 23 begnügen. Glock hatte es auch bei den ersten drei Saisonrennen nicht in den zweiten Qualifikationsabschnitt geschafft. „Ich hatte unheimliche Probleme auf der Hinterachse und keine Stabilität mit der Bremse. Mich ärgert am meisten, dass wir kein Rezept dafür haben“, klagte Glock. Für Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg war das Qualifying mit Platz 13 nach dem zweiten Durchgang beendet.