Kennengelernt haben sich der Kölner Andreas Langen und der zehn Jahre ältere Stuttgarter Kai Loges 1986 während ihres Foto- und Filmdesign-Studiums in Bielefeld. „Beim gemeinsamen Diskutieren der Fotoarbeiten bekommt man schnell einen Riecher, wie der andere tickt“, sagt Langen. Und so kam der Journalist aus dem Rheinland mit dem schwäbischen Sozialarbeiter und Jugendhausleiter zusammen, der schon als Student einen Lehrauftrag für Fotografie an der Kunstakademie Stuttgart hatte. 25 Jahre liegt ihr erster bezahlter Gemeinschaftsauftrag zurück. Über ein Dreivierteljahr hinweg fotografierten sie im Auftrag eines Baustoffunternehmens die Entstehung von zehn Bildhauerarbeiten.

 

„Wir prüfen immer genau, welchen Blickwinkel wir einnehmen, und schauen so oft abwechselnd durch den Sucher, dass es schließlich egal ist, wer den Auslöser drückt“, beschreibt Langen die Zusammenarbeit. Die verfestigte sich Mitte der neunziger Jahre. Seitdem treten Loges und Langen als „die arge lola“ auf – ein Spiel mit dem Kürzel für Arbeitsgemeinschaft und den Anfangssilben ihrer Nachnahmen.

Auch Kunstlicht ist ein Eingriff

Typisch für ihre Arbeit ist ein streng dokumentarischer Ansatz. Niemals würden sie, wenn sie etwa das Innenleben einer Klinik oder die Produktionsabläufe in einem Unternehmen ins Bild bringen, Models einsetzen oder eine Szenerie durch mitgebrachte Requisiten schönen und verfälschen. Schon Kunstlicht gilt ihnen als Eingriff. „Gerade auf unserer Architekturfotografie soll die im Gebäude angelegte Lichtführung zur Geltung kommen. Die wollen wir nicht verfremden“, sagt Langen. Auch ihre Eindrücke von Auschwitz sind ohne Scheinwerferlicht wiedergegeben. „Künstliches Licht hätte die Szenen theatralisch wirken lassen. Das wäre unangebracht“.

Der „argen lola“ kommt es darauf an, die technischen Raffinessen und Hilfsmittel der Fotografie zwar zu kennen und zu begreifen, sie aber nur dann auch zu verwenden, wenn sie für die gewählten Bildideen zwingend sind. Diese Grundüberzeugung, auf einen Effekt eher einmal zu verzichten, als ihm unreflektiert zu erliegen, geben beide Fotografen im Rahmen ihrer Lehraufträge auch an die Studierenden weiter. Kai Loges formuliert es so: „Man muss die ganze Klaviatur beherrschen, um bewusst den einen Ton zu spielen.“

Ausstellung:
Galerie Bildkultur, Markelstr. 19, Stuttgart-West. Bis 18. Dezember. Geöffnet nach vorheriger Vereinbarung unter Tel. 6 57 33 03.

Kennengelernt haben sich der Kölner Andreas Langen und der zehn Jahre ältere Stuttgarter Kai Loges 1986 während ihres Foto- und Filmdesign-Studiums in Bielefeld. „Beim gemeinsamen Diskutieren der Fotoarbeiten bekommt man schnell einen Riecher, wie der andere tickt“, sagt Langen. Und so kam der Journalist aus dem Rheinland mit dem schwäbischen Sozialarbeiter und Jugendhausleiter zusammen, der schon als Student einen Lehrauftrag für Fotografie an der Kunstakademie Stuttgart hatte. 25 Jahre liegt ihr erster bezahlter Gemeinschaftsauftrag zurück. Über ein Dreivierteljahr hinweg fotografierten sie im Auftrag eines Baustoffunternehmens die Entstehung von zehn Bildhauerarbeiten.

„Wir prüfen immer genau, welchen Blickwinkel wir einnehmen, und schauen so oft abwechselnd durch den Sucher, dass es schließlich egal ist, wer den Auslöser drückt“, beschreibt Langen die Zusammenarbeit. Die verfestigte sich Mitte der neunziger Jahre. Seitdem treten Loges und Langen als „die arge lola“ auf – ein Spiel mit dem Kürzel für Arbeitsgemeinschaft und den Anfangssilben ihrer Nachnahmen.

Auch Kunstlicht ist ein Eingriff

Typisch für ihre Arbeit ist ein streng dokumentarischer Ansatz. Niemals würden sie, wenn sie etwa das Innenleben einer Klinik oder die Produktionsabläufe in einem Unternehmen ins Bild bringen, Models einsetzen oder eine Szenerie durch mitgebrachte Requisiten schönen und verfälschen. Schon Kunstlicht gilt ihnen als Eingriff. „Gerade auf unserer Architekturfotografie soll die im Gebäude angelegte Lichtführung zur Geltung kommen. Die wollen wir nicht verfremden“, sagt Langen. Auch ihre Eindrücke von Auschwitz sind ohne Scheinwerferlicht wiedergegeben. „Künstliches Licht hätte die Szenen theatralisch wirken lassen. Das wäre unangebracht“.

Der „argen lola“ kommt es darauf an, die technischen Raffinessen und Hilfsmittel der Fotografie zwar zu kennen und zu begreifen, sie aber nur dann auch zu verwenden, wenn sie für die gewählten Bildideen zwingend sind. Diese Grundüberzeugung, auf einen Effekt eher einmal zu verzichten, als ihm unreflektiert zu erliegen, geben beide Fotografen im Rahmen ihrer Lehraufträge auch an die Studierenden weiter. Kai Loges formuliert es so: „Man muss die ganze Klaviatur beherrschen, um bewusst den einen Ton zu spielen.“

Ausstellung:
Galerie Bildkultur, Markelstr. 19, Stuttgart-West. Bis 18. Dezember. Geöffnet nach vorheriger Vereinbarung unter Tel. 6 57 33 03.