Nicole Kidman gelingt es, dem einsamen, aber auch sehr selbstbezogenen Wildfang Gertrude eine gehörige Portion Stolz und mädchenhaften Charme mitzugeben. Gegen die flache Anlage der Figur kommt ihr versiertes Spiel jedoch nicht an.

 

In den schwelgerischen Briefen und Tagebucheinträgen, die als getragene Off-Kommentare über den Bildern schweben, kreisen Gertrudes Gedanken stets ums Gleiche: die Schönheit, Macht und Geheimnisse der Natur sowie um die eigene, außergewöhnliche Stärke und Autonomie. Die beschwerlichen Reisen durch unwegsames Gelände sind hier vor allem Fluchtbewegungen vor innerer Unruhe.

Lümmeln mit Lawrence von Arabien

Auf ihren Touren schließt Gertrude Freundschaft mit bedeutenden Männern, mit Thomas Edward Lawrence (Robert Pattinson), besser bekannt als Lawrence von Arabien, sowie mit den künftigen Königen Abdullah und Faisal. Dass sich diese Frau so mühelos in der patriarchalen Gesellschaft behauptet, grenzt eigentlich an ein Wunder.

Der Film erklärt das zu simpel mit Gertrudes unbekümmerter Hemdsärmeligkeit. Wie selbstverständlich lümmelt die Britin mit Gastgeber Lawrence am Lagerfeuer, der Versklavung durch einen jungen Stammesfürsten entgeht sie allein durch höfliche Bestimmtheit.

Kein Blick in die Abgründe

All diese Begegnungen schildert Werner Herzog in unterhaltsamen Episoden, die sich zu einem kostbar ausgestatteten, streckenweise schön fotografierten Bilderbogen verbinden. So abenteuerlich das Leben der Gertrude Bell in der Realität gewesen ist, hier wirkt es harmlos. Dem historischen Charakter kommt Werner Herzog jedenfalls nicht wirklich nahe, auch nicht dem entschlossenen Wahnsinn, der Bells Unternehmungen wohl auch zugrunde lag. Dabei war früher genau das Herzogs Stärke: uns gebannt in erschreckende, gefährliche Abgründe sehen zu lassen, in die sich seine Helden mit Freude stürzten.

Nicole Kidman gelingt es, dem einsamen, aber auch sehr selbstbezogenen Wildfang Gertrude eine gehörige Portion Stolz und mädchenhaften Charme mitzugeben. Gegen die flache Anlage der Figur kommt ihr versiertes Spiel jedoch nicht an.

In den schwelgerischen Briefen und Tagebucheinträgen, die als getragene Off-Kommentare über den Bildern schweben, kreisen Gertrudes Gedanken stets ums Gleiche: die Schönheit, Macht und Geheimnisse der Natur sowie um die eigene, außergewöhnliche Stärke und Autonomie. Die beschwerlichen Reisen durch unwegsames Gelände sind hier vor allem Fluchtbewegungen vor innerer Unruhe.

Lümmeln mit Lawrence von Arabien

Auf ihren Touren schließt Gertrude Freundschaft mit bedeutenden Männern, mit Thomas Edward Lawrence (Robert Pattinson), besser bekannt als Lawrence von Arabien, sowie mit den künftigen Königen Abdullah und Faisal. Dass sich diese Frau so mühelos in der patriarchalen Gesellschaft behauptet, grenzt eigentlich an ein Wunder.

Der Film erklärt das zu simpel mit Gertrudes unbekümmerter Hemdsärmeligkeit. Wie selbstverständlich lümmelt die Britin mit Gastgeber Lawrence am Lagerfeuer, der Versklavung durch einen jungen Stammesfürsten entgeht sie allein durch höfliche Bestimmtheit.

Kein Blick in die Abgründe

All diese Begegnungen schildert Werner Herzog in unterhaltsamen Episoden, die sich zu einem kostbar ausgestatteten, streckenweise schön fotografierten Bilderbogen verbinden. So abenteuerlich das Leben der Gertrude Bell in der Realität gewesen ist, hier wirkt es harmlos. Dem historischen Charakter kommt Werner Herzog jedenfalls nicht wirklich nahe, auch nicht dem entschlossenen Wahnsinn, der Bells Unternehmungen wohl auch zugrunde lag. Dabei war früher genau das Herzogs Stärke: uns gebannt in erschreckende, gefährliche Abgründe sehen zu lassen, in die sich seine Helden mit Freude stürzten.

Königin der Wüste. USA, Marokko 2015. Regie: Werner Herzog. Mit Nicole Kidman, James Franco, Holly Earl, Robert Pattinson, Damian Lewis, Jay Abdo. 129 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.