Wegen des langen Winters werden die Bauarbeiter nicht pünktlich fertig.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Stuttgart-Sillenbuch - Reinhard Bouché hatte es geahnt. Am Ostersonntag war der Sillenbucher beim Bädle und hat Fotos gemacht. Nun bezweifelt er, dass die Arbeiter pünktlich fertig werden. „Aufgrund des unerwartet frostigen Märzes ist eher mit einem noch späteren Datum zu rechnen“, sagt er und meint die Wiedereröffnung des Sillenbucher Freibads. Und er sollte mit seiner Vermutung richtig liegen.

 

Der Bädle-Stammgast Reinhard Bouché sagt, viele Leute im Ort würden sich fragen, ob sie sich dieses Jahr überhaupt eine Jahreskarte fürs Schwimmbad kaufen sollen. Ob die sich überhaupt lohnen würde, wenn das Bädle kaum offen hat. Seine Frau und er haben sich vor Ende März bereits eine solche Karte gekauft. „Bis dahin gab es sie noch etwas vergünstigt“, erklärt er. In der Zeit, in der in Sillenbuch die Bagger brummen, statt dass die Badegäste planschen, fahren die Bouchés eben nach Möhringen. „Aber es gibt Leute, denen ist das zu umständlich“, sagt er.

In dem beschaulichen Bad werkeln seit dem vergangenen Dezember die Handwerker. Das Bädle wird saniert. Einige Normen haben nicht mehr mit dem in die Jahre gekommenen Freibad übereingestimmt. Deshalb investiert die Stadt etwa zwei Millionen Euro in Renovierung und Umbau.

Die Öffnung des Freibads verschiebt sich auf Mitte Juli

Die Arbeiten an der Trossinger Straße dauern länger als geplant. „Aufgrund des kalten Frühjahrs und der außergewöhnlich langen Frostperiode im März ergibt sich momentan eine Bauzeitverlängerung von 14 Tagen“, teilen die städtischen Bäderbetriebe auf Anfrage schriftlich mit. „Dadurch verschiebt sich die Öffnung des Freibads Sillenbuch auf Mitte Juli.“

Für die Sillenbucher Schwimmer ist dies eine unerfreuliche Nachricht. Für sie fällt die diesjährige Badesaison damit noch kürzer aus. Sollte es beim nun verkündeten Eröffnungsdatum bleiben, haben die Badegäste gerade einmal zwei Monate Zeit, um ihre Bahnen zu ziehen. Das Bädle schließt seine Pforten bereits am 8. September wieder. Der Gemeinderat hatte 2009 beschlossen, mit einer strafferen Saison in allen Freibädern Geld zu sparen.

Das Becken des Sillenbucher Bads wird erneuert. Schwimmer kraulen dann getrennt von Nicht-Schwimmern. Zudem gibt es künftig ein separates Planschbecken für Babys und kleine Kinder. Und das Gebäude, in dem die Mitarbeiter den Eintritt von den Gästen kassieren, wird neu gebaut.